Warum wurde bei der BVT-Razzia auch das Büro der damaligen Rechtsextremismus-Expertin im BVT durchsucht? Ihre Aussage, die oe24 vorliegt, birgt jetzt echte Sprengkraft.
Bereits unmittelbar nach den - später zum überwiegenden Teil als rechtswidrig gewerteten - Razzien gegen den eigenen Verfassungsschutz 2018 tauchte ein brisanter Verdacht auf: Sollten auch brisante Dokumente über Beziehungen aus dem Polit-Dunstkreis zu Neonazis vertuscht werden?
Die brisante Aussage der einstige BVT-Extremismus-Leiterin
Die Aussage von der BVT-Referatsleiterin G. im "rot-blauen Machtmissbrauch"-U-Ausschuss - die oe24 vorliegt - deutet nun schwer in diese Richtung. Ihr Büro wurde damals jedenfalls auffallend durchsucht, obwohl sie nur als "Zeugin" genannt war, wie sie selbst sagte.
FPÖ-Polizist leitete Razzia gegen das BVT
Der Leiter der Razzia war völlig unerwartet der an sich nicht qualifizierten Leiter der Einsatzgruppe gegen Straßenkriminalität (!), Wolfgang Preiszler wurde stets als seltsam gewertet. Bekannt war, dass er FPÖ-Gemeinderat war. Und der damalige Innenminister, Herbert Kickl, bekanntlich ebenfalls der FPÖ angehörte und nun FPÖ-Chef ist.
Einladung von Küssel an blauen Polizisten
Nach G. Aussage wird aber nun noch Erschütternderes klar: Auf ihrem Schreibtisch lag damals ein E-Mail in der niemand geringerer als eine Größe der Neonazi-Szene, Gottfried Küssel, mehrere Personen zu einer Veranstaltung eingeladen hatte. Einer der Eingeladenen - Überraschung! - war niemand geringerer als Preiszler. Welche Verbindung dieser blaue Polizeioberst zu Küssel hatte, ist unklar.
Geheimes E-Mail mit Namen von Küssel und FPÖ-Polizisten verschwand von Gs Schreibtisch
Gesichert ist, wie G. nun erzählt, dass das E-Mail nach der Razzia NICHT mehr auf ihrem Schreibtisch lag. Noch so ein Zufall ?Jedenfalls dürfte Preiszler nicht der einzige aus diesem Umfeld mit mutmaßlichen Kontakten in diese einschlägige Szene gehabt haben.