Jagd-Affäre
Die Skandal-Akte Georg Dornauer
13.11.2024Am Mittwochvormittag kündigte Georg Dornauer seinen Rückzug aus der Tiroler Spitzenpolitik an. Der Jagd-Skandal, der zu diesem Schritt führte, war aber nicht das erste Fettnäpfchen, in das er getreten war.
Tirols Landeshauptmann-Stellvertreter und SPÖ-Landesparteichef Georg Dornauer sorgte immer wieder für Schlagzeilen. Teils erlaubte sich der gebürtige Innsbrucker einen lustigen Ausrutscher, teils aber auch weniger lustige.
Zu den weniger lustigen zählt etwa Dornauers Analyse nach der Nationalratswahl 2019 - die SPÖ fuhr ihr damals historisch schlechtestes Ergebnis ein: „Der klassische FPÖ-Wähler wählt keine Frau mit Doppelnamen“. Gemeint war damit Parteichefin Pamela Rendi-Wagner.
Geladene Waffe im Porsche
Den Zorn Rendi-Wagners zog Dornauer auch mit einem Sager im Landtag auf sich. „Ich will mir die Landesrätin nicht in der Horizontalen vorstellen“, so Dornauer 2018. Die Grüne Landesrätin Gabriele Fischer war damals krankheitsbeding abwesend. "Die Aussage von Georg Dornauer jun. ist inakzeptabel. Damit ist er als stellvertretender Bundesparteivorsitzender nicht tragbar. Ich habe die Konsequenzen gezogen, und deshalb wird er keine bundespolitischen Funktionen – weder im Präsidium noch im Vorstand – übernehmen", kommentierte Rendi-Wagner damals die Causa.
Dornauer entschuldigte sich für seine Formulierung allerdings noch in der selben Sitzung. Rücktrittsaufforderungen - etwa von der ehemalige Ministerin und zu dieser Zeit SP-Frauenvorsitzende Gabriele Heinisch-Hosek - gab es aber schon damals. .
Auslöser für den jetzigen Jagd-Skandal war ebenfalls ein Skandal. 2019 ließ Dornauer seine geladene Waffe auf dem Rücksitz seines Porsche liegen - und das bei offenem Fenster. Daraufhin wurde ein unbefristetes Waffenverbot über ihn verhängt. Dementsprechend stellte sich beim nun aufgetauchten Foto eines Jagdausflugs die Frage, ob er gegen dieses verstoßen habe. Der SPÖ-Politiker bestreitet allerdings, selbst geschossen zu haben.
Klien-Interview mit dem "Papi"
Einen Auftritt zum Schmunzeln legte Dornauer hingegen beim Interview mit ORF-Satiriker Peter Klien im Mai diesen Jahres hin. Bei der Eröffnung des traditionellen Gauder Festes in Tirol fragte Klien: "Heute kommt niemand von der Sozialdemokratie, ist das richtig?" Dornauer antwortete: "Ja, weil der einzig bundesrelevante Politiker schon hier ist." Als Klien dann nachfragt, wer das denn sei, zeigte Dornauer mit einem Lächeln auf sich selbst. "Aber Sie werden sich ja nicht der Sozialdemokratie zurechnen, oder?", hakte Klien nach. Dornauer: "Na logisch. Hallo, der Papi gehört dazu".