Er sei ein "Leninist", der Marx und sogar Lenin verehre, werfen ihm ÖVP und FPÖ gerne vor. Doch was hat es wirklich mit der Büste von Lenin bei SPÖ-Chef Andreas Babler auf sich? Eine Spurensuche.
Auch im ORF-Sommergespräch Montagabend ging es - Überraschung, Überraschung - einmal mehr, um die neue rote Gretchenfrage, wie er es mit Lenin halte. SPÖ-Chef Andreas Babler konterte, dass es ein "völliger Schwachsinn" sei, dass er eine Büste des einstigen sowjetischen Revolutionsführers in seinem Büro stehen habe.
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Der Grund weshalb sich die politische Konkurrenz so auf Bablers "Büste" einschießt, geht freilich auf das Jahr 2020 zurück. Damals porträtierte der Standard den Traiskirchner Bürgermeister und erwähnte in einem Nebensatz, dass in Bablers privatem Bücherregal Werke wie "Große Revolutionen dder Geschichte neben kleinen Büsten von Marx und Lenin" stehen würden.
Als Babler dann im Juni SPÖ-Chef wurde, erinnerte sich prompt die Presse daran und die Aufregung in Türkis und Blau war perfekt.
Wo die Lenin-Büste wirklich stand
Jetzt schaltet sich Jonas Vogt - er hatte damals das Portrait verfasst - ein und löst via Standard das Rätsel:
Er habe wiederholt bereits versucht - via Twitter - richtigzustellen, dass die Büsten "nicht in Bablers Büro" gestanden seien. In seinem tatsächlichen Bürgermeisterbüro stünde nur eine Büste, nämlich jene vom Gründer der heimischen Sozialdemokratie: Viktor Adler.
Die Marx- und Lenin-Büsten - aus Plastik - sah er im Wohnzimmer Bablers und diese gehörten eher der "Abteilung Gag/Ramsch" ein, so Vogt auf Twitter. Hätte er "ansatzweise geahnt, wie viel Wirbel sein Bericht "3 Jahre später macht, hätte ichs mehr ausgeführt", so der Journalist. Aber, ob diese Fakten Teile von ÖVP und FPÖ wirklich interessieren?