Zum Finale im Wahlkampf um den SPÖ-Parteivorsitz haben sich die Teams der Herausforderer Hans Peter Doskozil und Andreas Babler am Dienstag zuversichtlich für den Ausgang der am Mittwoch endenden Mitgliederbefragung gezeigt.
Während Babler auf ein "beachtliches Ergebnis" hoffte, sprachen Doskozils Unterstützer siegessicher bereits von der Nationalratswahl nach dem Entscheid.
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Doskozil als parteiinterner Sieger - und damit auch als Spitzenkandidat der SPÖ - werde "die größte Wählerrückholaktion starten, die es in der Sozialdemokratie je gegeben hat", so der rote Nationalratsmandatar Max Lercher, einer der Hauptproponenten des burgenländischen Landeshauptmanns, in einer Pressekonferenz im Keller eines Wiener Innenstadt-Wirtshauses. Denn: "Er hat die Glaubwürdigkeit und die Durchsetzungsfähigkeit, um wieder Wahlen zu gewinnen für die Sozialdemokratie."
Doskozil will Spätentscheider ansprechen
Für Lercher geht es nun um die Spätentscheider, die man noch für Doskozil gewinnen will. Burgenlands SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst machte entsprechende programmatische Ansagen. Mit Doskozil komme der Mindestlohn von 2.000 Euro, ein "starker Staat" nach burgenländischem Vorbild etwa in der Pflege und die Beseitigung der Zwei-Klassen-Medizin. Man werde das Land nicht mehr der ÖVP überlassen, und schon gar nicht der FPÖ. Die SPÖ werde man so rasch wie möglich für Neuwahlen bereitmachen.
Babler sprach mit 10.000 persönlich
Hoffnungsfroh zeigte sich auch Bablers Seite. Bei 60 Veranstaltungen in allen Bundesländern sei der Bürgermeister von Traiskirchen "mit über 10.000 Parteimitgliedern persönlich ins Gespräch" gekommen, warb sein Kampagnenteam in einer Aussendung.
Was übrig bleibt, wird gespendet
Betont wurde, dass Bablers Wahlkampf zu hundert Prozent aus Spenden finanziert worden sei, "es wurden keine anderen Ressourcen oder Infrastruktur verwendet". Insgesamt habe man bisher rund 35.000 Euro von 350 Spenderinnen und Spendern gesammelt. Etwaige übrig gebliebene Mittel will man nach der Abrechnung an die Volkshilfe spenden. Und im Endspurt des Wahlkampfs vergaß Babler freilich auch nicht, noch einmal per Aussendung zu bekräftigen, dass er seine Bezüge als Bundesrat spenden will, zu einem Gutteil ebenfalls an ein Volkshilfe-Projekt.