Macht es Doskozil wie damals Kurz? Er lancierte eine Umfrage gegen Parteispitze.
Wien. In der SPÖ ist wieder Feuer am Dach. Grund ist eine von der burgenländischen SP von Hans Peter Doskozil beauftragte Umfrage beim renommierten Meinungsforscher Peter Hajek mit einer bundesweiten Sonntagsfrage. Spitzenkandidat ist da allerdings nicht Parteichefin Pamela Rendi-Wagner – sondern „Dosko“ selbst. Und der schneidet gleich um 5 Punkte besser ab als Rendi in einer ebenfalls von Hajek zur selben Zeit erhobenen profil-Umfrage. Klar, dass Doskozils Haus-Postille „Heute“ das Ergebnis noch Sonntag freudig hinausposaunte (für die Hayek ja ebenfalls tätig ist).
Wie damals Kurz. Viele in der SPÖ sehen sich an Sebastian Kurz erinnert, dem ja vorgeworfen wird, 2017 Umfragen gegen Parteichef Mitterlehner lanciert zu haben. In der SPÖ-Zentrale zeigt man sich trotzdem gelassen: „Geschlossenheit hat die SPÖ stets stärker gemacht – dazu hat ja der Herr Doskozil selbst aufgerufen“, so Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch.
In der Burgenland-SPÖ verweist man darauf, dass die FPÖ bei steigenden Asylzahlen der SPÖ näher rückt, ja in einer ÖSTERREICH-Umfrage gar gleichgezogen hatte. Doskozil-Vertrauter und Landesparteimanager Roland Fürst: „Uns sagt man dauernd, dass unsere Themen wie Mindestlohn, aber auch klare Ansagen im Asylbereich etwas für die Bundesebene wären.“ Auch wenn er sich jetzt bestätigt fühle – ein Anschlag auf die Parteivorsitzende sei das nicht, beteuert Fürst. Viele sehen das anders. Doch Doskozils Problem ist, dass einstige Vertraute wie der Franz Schnabl (NÖ) und der Tiroler Georg Dornauer inzwischen im Team Rendi zu sein scheinen. Und offiziell den Hut in den Ring werfen, will Doskozil (noch) nicht …