Der 3. Nationalratspräsident Nobert Hofer hat seine Teilnahme am großen Angelobungsempfang in der Hofburg Donnerstagfrüh abgesagt. Zuvor hatte VdB erklärt, dass Herbert Kickl nicht automatisch den Regierungsbildungsauftrag bekommen werde.
Beim feierlichen Akt der Angelobung des alten und neuen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen im historischen Sitzungssaal haben FPÖ-Politiker noch artig applaudiert - doch abseits der offiziellen Termine herrscht Eiszeit zwischen VdB und den Blauen. Letzten Ausschlag gab wohl ein ORF-Interview VdBs unmittelbar vor seiner Angelobung, in dem er sich de facto gegen Herbert Kickl als nächsten Bundeskanzler ausgesprochen hatte - zumindest einen Regierungsbildungsauftrag wird der von VdB wohl nicht bekommen.
Empfang von Kickl und Hofer boykottiert
Für Donnerstagnachmittag hat VdB zum großen Angelobungsempfang in die Hofburg gebeten, eingeladen waren auch die FPÖ-Spitzen Herbert Kickl sowie der 3. Nationalratspräsident Norbert Hofer. Beide werden nicht kommen. Kickl hatte laut seinem Sprecher "bereits seit Wochen" abgesagt. Nachdem VdB Kickl 2019 als Innenminister hinausgeworfen hatte, ist die Gesprächsbasis ohnehin gestört. Doch Hofer hatte stets ein gutes Verhältnis zu VdB gehabt - doch Donnerstagfrüh sagte auch er seine Teilnahme am Empfang ab. Zwar ist in seinem Büro von einem anderen Termin die Rede, der Zusammengang mit dem 2kickl_Kanzler-Bann" durch VdB ist aber offen sichtlich.
Hofer kritisiert VdB scharf.
Auf Facebook und Twitter hat Hofer seinen Kontrahenten bei der Hofburgwahl 2016 denn auch scharf kritisiert. Wie auch alle möglichen Twitterer im FPÖ-Umfeld, die Vdb konzertiert mangelndes Demokratieverständnis unterstellen. Die FPÖ hat in nahezu allen Umfragen Platz 1 übernommen, ist aber mit Werten von 25 bis 30 % klarerweise weit von einer absoluten Mehrheit entfernt.
Protest der FPÖ-Fraktion bei Angelobung
Nach VdBs Rede kam es bei der Angelobung aber dennoch zu einem Eklat. Als alle Personen nach der Rede aufstanden und dem neuen alten Präsidenten applaudierten, blieben sein Gegenkandidat von 2016, Norbert Hofer, sowie die gesamte FPÖ-Fraktion demonstrativ sitzen und äußerten so ihren Protest gegen Van der Bellen. Auch bei der Rede selbst applaudierte kein einziger Blauer.
Auf dem Bild ist klar zu sehen, wie Hofer sitzen bleibt und sich nicht für Van der Bellen erhebt.