Zwei Tage nach den fünf Frauenmorden in Wien meldete sich auch die für Frauen und Integration zuständige Ministerin Susanne Raab (ÖVP) zu Wort.
„Die Frauenmorde in Wien haben mich zutiefst erschüttert. Dieses Ausmaß an Brutalität ist unvorstellbar. Die Morde und Täter haben unterschiedliche Hintergründe und Motive. Klar ist aber: jeder Mord ist einer zu viel", erklärte Raab auf Anfrage von oe24. Sie ist nach Sozialminister Johannes Rauch erst das zweite Regierungsmitglied, dass sich zum Thema zu Wort meldet,
Frauen und Integration
Raab ist für Frauen- und Integrationsagenden zuständig. Der für die Sicherheit verantwortliche Innenminister Gerhard Karner gab vorerst keine Stellungnahme ab. Der mutmaßliche Dreifachmörder in der Brigittenau war ja ein afghanischer Asylwerber - was für heftige Debatten sorgte.
Raab argumentierte am Sonntag jedenfalls, dass sie sehr viel für die Sicherheit von Frauen getan habe: Österreich verfügé mittlerweile "über ein gut ausgebautes Gewaltschutzsystem, leider lässt sich auch dadurch nicht jeder einzelne Fall von Gewalt verhindern, gerade wenn es im Vorfeld keine Hinweise gab".
So wurden die sicherheitspolizeilichen Fallkonferenzen in den Bundesländern seit 2020 mehr als verzehnfacht und die Zahl der Gewaltpräventionsbeamten in der Polizei verdoppelt. Für von Gewalt betroffene Frauen und Mädchen stünden rund um die Uhr der Notruf der Polizei unter 133, die Frauen-Helpline unter 0800 222 555 sowie alle Gewaltschutzzentren und Frauen- und Mädchenberatungsstellen zur Verfügung. Die Frauenhäuser in jedem Bundesland haben jederzeit Plätze für Frauen und ihre Kinder, der Ausbau von Schutz- und Übergangswohnungen schreite weiter voran, ebenso die österreichweite Einrichtung von Gewaltambulanzen. "Wenn Sie selbst betroffen sind oder erste Anzeichen von Gewalt im Umfeld ihrer Freunde/Familie wahrnehmen, wenden sie sich an oben angeführte Kontakte. Alle Informationen sind auch unter https://www.bundeskanzleramt.gv.at/agenda/frauen-und-gleichstellung/gewalt-gegen-frauen/hilfseinrichtungen.html zu finden“, so die Ministerin.