Werner Kogler wird im kommenden Jahr nicht mehr für den grünen Chef-Posten kandidieren - er sagt aber, wer es werden soll.
Werner Kogler zieht nach dem Ende der ersten grünen Regierungsbeteiligung Bilanz. Diese sei „voll da“, so der scheidende Vizekanzler, da in seiner Amtszeit etliche Erfolge verbucht werden konnten. Alles in allem sei man „zu durchsetzungsstark“ gewesen, „in gewisser Weise“ fürchte sich die ÖVP gar vor den Grünen, gab sich Kogler grüblerisch. Seine Frage: Wer will jetzt für Naturschutz auftreten? Die ÖVP habe sich „mit dem eigenen Schmäh infiziert“. Es ist jetzt wichtig für Österreich, dass es eine stabile Mehrheit gibt.
Aufs Budget angesprochen, welches die nächsten fünf Jahre über nicht den EU-Zielen entsprechen würde, so ZiB-Moderator Armin Wolf, der Schuldenberg wachse auf 500 Milliarden Euro an. Kogler: "3,6 Prozent Inflation sind auf Dauer einfach zu hoch". Und zu den Lohnverhandlungen: "Nulllohnrunden auszurufen habe keinen Sinn.
Zu guter Letzt sprach Wolf den jüngsten Wahl-Misserfolg der Grünen an - insgesamt hätten die Grünen rund 40 Prozent ihrer Wähler verloren – also fast die Hälfte. Dazu äußerte sich Kogler überraschend offen. Er werde "ganz sicher nicht mehr als Spitzenkandidat für die nächste Nationalratswahl antreten" und auch nicht mehr für den Parteivorsitz im kommenden Jahr kandidieren. Dabei nannte er konkret drei Kandidaten, die Ministerinnen Alma Zadic, Leonore Gewessler und den oö. Landeschef Stefan Kaineder. Eine kleine Sensation: Klubchefin Sigrid Maurer wird also definitiv nicht in Koglers Fußstapfen treten.