Jetzt ist es amtlich: Der Salzburger Langzeit-Landeshauptmann Wilfried Haslauer übergibt sein Amt an Karoline Edtstadler.
Seit 19. Juni 2013 ist Wilfried Haslauer jr. Landeshauptmann, es ist das vorläufige Ende einer Dynastie - schon sein Vater hatte im LH-Büro im Salzburger Chiemseehof amtiert. Am Donnerstag erklärte Haslauer seine Ablöse: Noch-EU-Ministerin Karoline Edtstadler soll zuerst Ende Jänner die Landespartei übernehmen - und im Sommer dann auch Landeshauptfrau werden. Salzburg würde dann von zwei Frauen regiert - denn die Landes-ÖVP befindet sich in einer Koalition mit der FPÖ, und deren Chefin Marlene Svazek sitzt als LH-Vize in der Landesregierung.
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Und das sagt Haslauer: Wechsel am 2. Juli
Der Polit-Routinier Haslauer (68) trat jedenfalls zu Mittag in der VP-Zentrale in der Salzburger Merianstraße vor die Kameras, zusammen mit Edtstadler und seinem Vize Stefan Schnöll. Dass er heute nicht den logischen Nachfolger Schnöll präsentierte, ist eine Überraschung. Doch dürfte der Kurz-Vertraute so sehr für die Rückkehr des ehemaligen ÖVP-Chefs lobbyiert haben, dass es einen Bruch mit Haslauer kam. Haslauer jedenfalls sagte, er habe bereits vor längerer Zeit angekündigt, 2028 nicht mehr antreten zu wollen. "Jetzt ist der richtige Augenblick Klarheit zu schaffen." Er werde sein Amt als Landeshauptmann am 2. Juli 2025 zurücklegen, den Vorsitz in der ÖVP bereits Ende Jänner. Er habe Edtstadler gebeten, den Posten der Landeshauptfrau zu übernehmen. Schnöll habe erklärt, "dass es ihm angesichts seiner familiären Situation nicht unrecht wäre, dass Edtstadler Landeshauptfrau wird, Schnöll bleibt Stellvertreter", so Haslauer. Edtstadler sei "in jeder Weise zur Landeshauptfrau befähigt."
Schnöll dankte Edtstadler zunächst - dann sprach die neue Landeshauptfrau: "Hier jetzt heute vor ihnen zu stehen, ist für mich schon emotional und der größte Augenblick meines politischen Lebens." Hatte es zunächst geheißen, sie werden nur Vize von Schnöll, habe es dann "eine kleine Planänderung gegeben" - und sie werde Landeshauptfrau.
FPÖ kritisch zu Edtstadler - Nein wäre aber Koalitionsbruch
Die FPÖ steht an sich kritisch zu Edtstadler, hatte sie sich doch als Ministerin in Sachen Impfpflicht zum Feindbild der Impfgegner entwickelt. Ob die FPÖ allerdings Edtstadler als Landeshauptfrau ablehnen und die Koalition wird platzen lassen, ist aber eher fraglich. Ob die zwei miteinander können? Erst im Sommer hatten sich die beiden am Rande der Festspiele in aller Eintracht fotografieren lassen. Haslauer sagte, er habe Svazek von der Rochade informiert - es sei im Koalitionsvertrag festgelegt, dass jede Partei ihre Posten selbst besetzen könne. Svazek werde eine Landesvorstandssitzung für Sonntag einberufen - ein Nein der FPÖ zu Edtstadler wäre aber ein Bruch der Koalition in Salzburg. Dann gäbe es entweder einen Wechsel zu SPÖ-Grün - oder eben Neuwahlen.