Wer wann redet, wer entscheidet und wann es wirklich spannend wird.
Linz. Rund 1.000 Menschen werden heute im Design Center in Linz zum vorläufigen Ende der roten Castingshow erwartet. Um 10 Uhr – Einlass ist bereits ab 8.30 Uhr – startet der SPÖ-Parteitag. Mitwählen dürfen dort 608 SPÖ-Delegierte – Pamela Rendi-Wagner verzichtet auf ihre Teilnahme und damit ihr Stimmrecht. Dazu werden rund 400 Gäste erwartet.
Nach der Eröffnung durch den Gastgeber – dem Linzer SPÖ-Bürgermeister Klaus Luger – sind dann die zwei Kandidaten dran:
Dabei können Andreas Babler und Hans Peter Doskozil je 45 Minuten um die Delegierten werben. Dabei dürften beide Herren ihre Reden sehr unterschiedlich anlegen. Der burgenländische SPÖ-Landeschef hatte sich bereits am Donnerstagabend via E-Mail an alle Roten gewandt und wohl das skizziert, was auch den Schwerpunkt seiner Worte ausmachen dürfte: Dass er, der sei, der die SPÖ wieder nach vorne bringen würde. Im Unterschied zu den vergangenen Jahren, dürfte er aber heute auf Seitenhiebe auf Pamela Rendi-Wagner, Michael Ludwig und die Gewerkschaft verzichten und eher zur Einigung aurufen.
Babler wiederum möchte eher die Leidenschaft der Delegierten wecken und der SPÖ wieder „Selbstbewusstsein“ einhauchen und „Solidarität“ und Einheit in den Vordergrund rücken. Beide werden zudem ihre Inhalte betonen und wohl mit der Bundesregierung abrechnen.
Sehr viele Reden von beiden Lagern geplant
Duelle. Danach startet die Debatte. Hier können Redner 3-minütige Ansprachen halten. Im Vorfeld wurde auf beide Seiten eingewirkt, diese auf „inhaltliches“ zu beschränken. Es werden – angesichts der Zerrissenheit der Lage – viele Reden erwartet. Üblicherweise würde gegen 13 Uhr per Stimmzettel und anonym gewählt. Und der Parteitag wäre gegen 14 Uhr aus. Diesmal rechnet man eher mit späten Nachmittag bis ein SP-Parteichef verkündet werde. Sollte es zum Gleichstand kommen, würde übrigens das Los entscheiden. Eine unwahrscheinliche Variante, die aber zu den letzten Monaten passen würde.