Karl Nehammer

oe24.TV-Interview

Kanzler Nehammer: "Kopf-an-Kopf-Rennen" mit der FPÖ

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Warum die ÖVP über das EU-Wahlergebnis jubelte, wann die Nationalratswahl stattfindet und was ihn von FPÖ-Chef Herbert Kickl unterscheidet. Das ganze Interview sehen sie um 21 Uhr auf oe24.TV.

Wien. Im oe24.TV-Interview sprach Bundeskanzler Karl Nehammer mit Politik-Chefredakteurin Isabelle Daniel über die EU-Wahl, Asyl und was ihn von FPÖ-Chef Herbert Kickl unterscheidet. Auch der Termin für die Nationalratswahl wurde verraten.

ÖSTERREICH: Herr Nehammer, beginnen wir bei der EU-Wahl. Einige Kritiker fragen sich, wieso feiert die ÖVP, wenn sie zehn Prozent verloren hat?

Nehammer: Die Prognosen haben uns ganz anders gesehen. Sie können sich erinnern, in vielen Publikationen wurden wir immer auf den dritten Platz eingeordnet. Es hat sich am Ende des Tages ja gezeigt, dass es ein sehr knappes Rennen geworden ist. Nur 0,8 % trennen die Volkspartei von der Freiheitlichen Partei. Da war dann die Freude groß, dass das Ergebnis deutlich besser war als die Prognosen.

ÖSTERREICH: Das Thema Migration war ziemlich dominierend im EU-Wahlkampf. Wie wollen Sie dieses Thema von der FPÖ wegkriegen?

Nehammer: Mir ist es wichtig, den Menschen zu zeigen, dass ihre Sorgen ernst genommen werden und dass wir Erfolge erzielt haben. Wir haben durch unsere gemeinsamen Operationen, wie zum Beispiel mit Ungarn, erreicht, dass wir die Übertritte zwischen Ungarn und Österreich um 93 Prozent reduziert haben.

Österreich: FPÖ-Chef Herbert Kickl hat in den Sozialen Medien das Kanzler-Duell ausgerufen. Was antworten Sie da?

Nehammer: Wir haben jetzt noch ganz viel in der Regierung zu tun wie etwa die Wohnbau-Offensive. Und dann kommt die Phase des Wahlkampfes. Ich darf Ihnen auch mitteilen, dass wir am 29. September den Wahltag fixieren werden. Das wird morgen im Ministerrat beschlossen.

ÖSTERREICH: Kritiker und Opposition meinen, die ÖVP sei der FPÖ inhaltlich sehr ähnlich. Was unterscheidet Sie in den Inhalten?

Nehammer: Aus meiner Sicht ist es wichtig, den Stil wieder zu ändern. Es braucht Respekt und ein Miteinander in der Politik. Es braucht das aufeinander zugehen und zuhören. Das ist bei der FPÖ gänzlich zu vermissen. Und das wird mich am meisten unterscheiden.

ÖSTERREICH: Beide Regierungsparteien haben bei der EU-Wahl verloren. Stimmt Sie das besorgt für die Nationalratswahl?

Nehammer: Das eine ist, die Europäische Wahl, die ist jetzt geschlagen. Auf der anderen Seite zeigt sich jetzt, dass die Prognosen davor falsch waren. Es gibt ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

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