Streit um Normalität und politische Positionierung für ÖVPler unverständlich.
Wien/Brüssel. Ein neues Thema, eine neue Breitseite gegen die eigene Partei: Am Donnerstag schaltete sich auch der ÖVP-Vizepräsident des EU-Parlaments Othmar Karas in die „Normal“-Debatte ein.
Unverständnis. „Für mich ist die gesamte derzeitige Debatte – mit ‚ich oder du‘, ‚wir gegen‘ oder ‚unsere Leute‘ und andere Begriffe – unverständlich. Sie geht an den Themen der Menschen vollständig vorbei“, sagte er im Rahmen seiner Sommertour, zu Aussagen auch von Bundeskanzler Karl Nehammer gefragt.
Eigene Partei? Karas hält sich weiter bedeckt
Nächster Angriff. Nach Ausscheren gegen seine eigene Partei in Sachen Migration und zuletzt beim EU-Budget ist es bereits die dritte Breitseite gegen Türkis von Karas. Das befeuert die Gerüchteküche um eine mögliche eigene Liste bei den nächsten EU-Wahlen, ÖSTERREICH berichtete.
Entscheidung. Im Sommer will sich Karas zu seiner politischen Zukunft entscheiden. Bislang gibt es noch keine, man werde sie zeitgerecht verkünden, so ein Sprecher.
ÖVP empört. „Die Kritik von Othmar Karas an der politischen Linie der Volkspartei ist entbehrlich: Es geht nicht um Aus-, sondern um Abgrenzung“, wetterte ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker. Türkise Einigkeit sieht anders aus.