Bei seiner großen Rede in Wels hat Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) das große Zweikampf-Duell mit Herbert Kickl ausgerufen. Der FPÖ-Chef reagiert darauf mit Spott.
"Es wird die Entscheidung sein zwischen ihm und mir als Bundeskanzler von Österreich" – ÖVP-Chef Karl Nehammer hat am Freitag vor rund 2.000 Unterstützern in Wels zum Brutalo-Duell mit FPÖ-Chef Herbert Kickl geblasen. Zwar nannte er den Freiheitlichen nicht namentlich, dennoch attackierte er ihn mehrmals und unterstellte ihm etwa auch für Zerstörung zu stehen. Für Nehammer laute die Frage: "Gestalten oder spalten?"
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Kickl kosten die Seitenhiebe des Kanzlers aber nur ein müdes Lächeln. Auf Facebook reagiert er seinerseits mit voller Breitseite: "Völlig absurd und langsam wird es langweilig", kommentiert er in einem Facebook-Posting die Grundsatzrede Nehammers. Dieser habe Österreich "ins Chaos geführt" und sei "in der Vergangenheit mit fragwürdigen Wortmeldungen und peinlichen Videos" aufgefallen.
Kickl postete dazu ein FPÖ-Video mit einem Zusammenschnitt. In dem Clip wird Nehammer als "der peinlichste Kanzler aller Zeiten" tituliert. Kickl weiter: "Fakt ist: Nehammers Pannenregierung wird in diesem Jahr abgewählt, er hat keine politische Zukunft mehr." Auch der gefühlt 20. Neustart werde ihn nicht mehr auf die Erfolgsspur bringen. "Karli, es ist vorbei!", so Kickl.
Bereits im Vorprogramm von Nehammers Rede hatte es Angriffe vor allem gegen die FPÖ gesetzt. Speziell Generalsekretär Christian Stocker und Klubchef August Wöginger schossen sich auf Kickl ein, Stocker nannte den Freiheitlichen-Chef gar einen Versager. Eingespielt wurden auch Videos, die etwa Kickls früheres Plädoyer für Lockdowns zur Corona-Zeit zum Inhalt hatten.
Nehammer für Hafenecker ein "Bürgertäuscher"
Auch Christian Hafenecker reagierte darauf am Freitagabend mit deftigen Worten: Als "großes Bürgertäuschungsmanöver eines notorischen Krisen-Leugners, der als Bundeskanzler keine Zukunft mehr hat", bezeichnete der FPÖ-Generalsekretär die Präsentation des sogenannten "Österreichplans" von ÖVP-Kanzler Nehammer. Die Veranstaltung habe ohne einen einzigen Bürger, "allein vor dem zwangsvergatterten ÖVP-Establishment stattgefunden, das sich offenbar vor der FPÖ und einem Volkskanzler Herbert Kickl derartig fürchtet, dass er der heimliche Stargast auf diesem kuriosen ÖVP-Abgesangstreffen war."