Nehammer-Rücktritt

Kein Kurz-Comeback als Kickl-Vize

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Ex-Kanzler Sebastian Kurz übernimmt die ÖVP nur bei einer Neuwahl. 

Am Samstagabend gab Bundeskanzler und ÖVP-Chef Karl Nehammer seinen Rücktritt bekannt. Zuvor waren die Koalitionsverhandlungen mit der SPÖ endgültig gescheitert. Ein Name - er kursiert bereits seit Wochen - wurde bereits kurz darauf als möglicher Nehammer-Nachfolger genannt: Ex-Kanzler Sebastian Kurz

Doch wie oe24 aus dem engsten Umfeld von Sebastian Kurz, will der nun offenbar doch kein Comeback. Hintergrund ist, dass sich im heutigen ÖVP-Vorstand eine Mehrheit für eine blau-schwarze Koalition abzeichnet - mit einem FPÖ-Kanzler Herbert Kickl. Kurz wolle in einer solchen Koalition nicht den Vizekanzler unter Herbert Kickl machen, erfuhr oe24. Der Ex-Kanzler dürfte sich hinter den Kulissen aber dennoch für Blau-Schwarz einsetzen und mit mehreren ÖVP-Granden telefoniert haben. „Blau-Schwarz ist das Beste für das Land“, so ein Kurz-Vertrauter. Auch Kurz-Biograf Paul Ronzheimer schreibt auf X, dass es derzeit nicht nach einem Kurz-Comeback aussieht.

 

  

 

Möglich wäre laut oe24-Informationen noch eine weitere Variante: Sebastian Kurz macht den Parteichef, den Vizekanzler-Job in einer blau-schwarzen Regierung würde jemand anderer übernehmen. Genannt werden hier Wirtschaftskammer-Generalsekretär Wolfgang Hattmannsdorfer, Verfassungs-Ministerin Karoline Edtstadler und die beiden Niederösterreicher Stephan Pernkopf (derzeit Vize-Landeshauptmann) und Jochen Danninger (derzeit ÖVP-Klubobmann in NÖ). Kurz könnte in diesem Fall auch weiter in der Privatwirtschaft tätig bleiben und seine Beteiligung an der israelischen Cyber-Security Firma Dream Security halten.

Sollte es im ÖVP-Vorstand heute allerdings keine Mehrheit für eine Koalition mit der FPÖ geben und sich die Kickl-Kritiker doch durchsetzen, läuft es Richtung Neuwahl. Dann wäre auch ein Kurz-Comeback wieder wahrscheinlich - offen ist dann nur, ob als ÖVP-Spitzenkandidat oder mit einer eigenen Liste.

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