Nach Wahl-Fiasko
Kickl macht enttäuschten SPÖ-Wählern Angebot
06.06.2023Nach dem Wahl-Desaster bei der SPÖ wendet sich nun FPÖ-Chef Kickl an ''enttäuschte SPÖ-Wähler''.
Die SPÖ hat nach dem Wahl-Desaster nun offiziell einen neuen Parteivorsitzenden. Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler ist neuer SPÖ-Chef. Nach dem Wahl-Fiasko in der Partei meldete sich nun FPÖ-Chef Herbert Kickl zu Wort und wandte sich an "enttäuschte SPÖ-Wähler" – in einem Facebook-Posting lädt er sie ein: "Geht mit uns ein Stück des Weges".
Kickl: "Ich wende mich in diesen Stunden auch an die enttäuschten Wähler und Mitglieder der Sozialdemokratie auf allen Ebenen und in allen Teilen unseres Landes und lade sie ein, ein Stück des Weges mit uns Freiheitlichen zu gehen, um eine wirkliche Veränderung herbeizuführen."
SPÖ-Chef Babler: ''Keine Koalition mit der FPÖ''
Dass mit ihm keine Koalition mit der FPÖ in Frage kommt, unterstrich Babler. Bei der ÖVP ließ sich der neue SPÖ-Chef eine Hintertür offen. Dafür müsse sich die Volkspartei erst wieder koalitionsfähig machen. Bezüglich der Blockade von Zwei-Drittel-Mehrheiten im Nationalrat legte sich Babler nicht fest, ob man bei dieser "Taktik" bleiben werde, wobei er ohnehin bestritt, dass es sich um eine Blockade-Haltung handle. Dies wolle er in der Klubvollversammlung debattieren. Den Klubvorsitz wird jedenfalls nicht er übernehmen sondern jemand aus dem Nationalrat.
Wahl-Desaster bei der SPÖ
Beim außerordentlichen SPÖ-Parteitag in Linz wurden die Stimmen für Babler und Doskozil in einer Excel-Tabelle falsch zugeordnet – der burgenländische Landeshauptmann wurde fälschlicherweise zum SPÖ-Chef gekürt. Am Montag hatte die Leiterin der Wahlkommission Michaela Grubesa konzedieren müssen, dass die Stimmen falsch zugeordnet worden seien, konkret für Babler die Stimmen Doskozils und vice versa ausgewertet wurden. Traiskirchens Bürgermeister Babler ist also SPÖ-Chef – er beauftragte eine Neuauszählung. Die Wahlkommission der SPÖ hat nach der notariell begleitete Nachzählung am Dienstag Andreas Babler zum Parteichef erklärt und jenes Ergebnis bestätigt, das bereits am Montag präsentiert worden war und jenes vom Parteitag vergangenen Samstag revidiert hatte.