Neues Team beschwört Einigkeit

Babler: SPÖ "ab heute wieder eine Partei"

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Andreas Babler hat am Dienstag sein erstes Personalpaket geschnürt und dabei nicht unerwartet eine möglichst breite Einbindung aller Kräfte der Partei versucht.

Den Klub übernimmt er selbst, im Nationalrat wird aber Philip Kucher die Geschäfte führen, der im Vorsitz-Duell ursprünglich Hans Peter Doskozil unterstützt hatte. In der Klubvollversammlung erhielt Babler gleich 100 Prozent Zustimmung, für Kucher votierten 91 Prozent.

Nach der Klubvollversammlung präsentierte Babler sein neues Team der Öffentlichkeit und lobte die "Teamlösung". Dabei sei es nicht um Lagerdenken gegangen, sondern um die besten Köpfe, "um das Comeback der Sozialdemokratie am besten zu erreichen", so Babler bei einer Pressekonferenz: "Ab heute sind wir wieder eine Partei."

Babler wird ehrenamtlich Klubchef

Er selbst werde als Vorsitzender den gesamten Parlamentsklubs politisch leiten - ohne Bezüge, wie er betonte. Als geschäftsführender Klubobmann fungiert Kucher. Dessen beide erste Stellvertreterinnen sind Eva Maria Holzleitner und Julia Herr, die zuvor für höhere Weihen gehandelt worden waren. Beide sollen für die echten Spitzenpositionen aus unterschiedlichen Gründen abgewunken haben. Holzleitner ist als Frauenvorsitzende ohnehin ausgelastet. Sowohl Herr als auch Holzleitner erhielten im Klub 98 Prozent.

Ob Babler weiterhin auch das Amt des Traiskirchner Bürgermeisters ausüben werde, ließ er mit dem Verweis auf sein "starkes Team" vorerst offen. Dies werde er zu gegebenem Zeitpunkt mit seinem Team in Traiskirchen entscheiden.

Kucher und seine beiden Stellvertreterinnen zeigten sich erfreut über die Teamlösung und dankten dem neuen Vorsitzenden. Er freue sich auf die Arbeit und die inhaltliche Erneuerung der Sozialdemokratie, so Kucher. "Jetzt beginnt die Arbeit. Die Zeit der Selbstbeschäftigung ist vorbei", versprach auch Herr. Und Holzleitner nannte die Entscheidung für eine Teamlösung eine "gute und gelungene".

Babler Team
© APA/HELMUT FOHRINGER
× Babler Team

Zwei Bundesgeschäftsführer

Was die Bundesgeschäftsführung anbelangt, setzt Babler mit Sandra Breiteneder und Klaus Seltenheim als Doppelspitze auf zwei in der Öffentlichkeit unbekannte Gesichtern. Sie wurden vom Parteivorstand einstimmig bestätigt. Breiteneder ist wirklich nur Insidern bekannt. Sie kommt aus der Privatangestellten-Gewerkschaft, arbeitete für den vormaligen EU-Abgeordneten Hannes Swoboda und im Kabinett der früheren Staatssekretärin Muna Duzdar (SPÖ). Zuletzt war sie im Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds (WAFF) tätig.

Babler: SPÖ
© SPÖ, APA/HELMUT FOHRINGER
× Babler: SPÖ
 

Seltenheim wiederum kennt die Bundesgeschäftsstelle bereits, weil er in dieser vor einigen Jahren in der Organisation tätig war. Später wechselte er nach Niederösterreich, wo er unter Franz Schnabl Landesgeschäftsführer war. Nach dem Wahldebakel im heurigen Jahr, das er mitzuverantworten hatte, gehörte er dem lokalen Führungsteam nicht mehr an. Neo-Landeschef Sven Hergovich freute sich am Dienstag nichtsdestotrotz, dass mit Seltenheim ein weiterer Niederösterreicher Teil der SPÖ-Spitzenteams wird. Von einem schönen Zeichen der Geschlossenheit sprach Wiens Bürgermeister Michael Ludwig angesichts der einhelligen Zustimmung.

Mit dem neuen Duo wurde auch die Partei-Kommunikation neu besetzt. Auf Stefan Hirsch folgt Patricia Huber.

"Verlierer" Leichtfried bleibt gelassen

Verlierer der Neu-Ordnung des Klubs ist Jörg Leichtfried, der unter Pamela Rendi-Wagner noch erster Stellvertreter war und diesen Posten nun abgeben muss. Im APA-Gespräch zeigte er sich darob gelassen. Es handle sich um eine interessante Verjüngung. Viele würden noch staunen, wie gut die neue Konstellation funktionieren werde. Er selbst wird weiter als quasi einfaches Mitglied im Präsidium vertreten sein.

Kucher ist zweifelsohne ein Signal an das Lager des im Duell um den Parteivorsitz unterlegenen burgenländischen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil, der den Bundesgremien fern blieb. Zum heutigen Präsidium entsandte er aber immerhin eine burgenländische Vertreterin, Landtagspräsidentin Verena Dunst.

Stärkere Rolle für Krainer

Auch die Wiener Partei wird etwas stärker eingebunden. Jan Krainer rückt ins Klubpräsidium auf und soll auch eine stärkere öffentliche Rolle bekommen. Der mehrfache Fraktionschef in Untersuchungsausschüssen soll verstärkt als Anti-Korruptionskämpfer positioniert werden.

Kickl stichelt: "Steißgeburt"

Die FPÖ fühlt sich vom neuen Team hingegen nicht angesprochen. Parteichef Herbert Kickl bezeichnete Babler als "linken Vogel aus Traiskirchen" und dessen Personalentscheidung als "Steißgeburt".

Einen Männerüberhang in den roten Spitzenpositionen diagnostizierten die Grünen. "Aus feministischer Sicht ist das äußert bedauerlich, denn Politik für Frauen wird nur dort gemacht, wo Frauen auch mitentscheiden und in erster Reihe Verantwortung übernehmen", finden Grünen-Klubobfrau Sigrid Maurer und Generalsekretärin Olga Voglauer. Zudem riefen sie die SPÖ neuerlich auf, ihre Blockadehaltung bei Zweidrittelmaterien wie Klimaschutz-und Transparenzgesetzen zu beenden.
 

oe24 berichtet LIVE

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 19:17

SPÖ will gleich an die Arbeit gehen

Kucher und seine beiden Stellvertreterinnen zeigten sich erfreut über die Teamlösung und dankten dem neuen Vorsitzenden. Er freue sich auf die Arbeit und die inhaltliche Erneuerung der Sozialdemokratie, so Kucher. "Jetzt beginnt die Arbeit. Die Zeit der Selbstbeschäftigung ist vorbei", versprach auch Herr. Und Holzleitner nannte die Entscheidung für eine Teamlösung eine "gute und gelungene".

 19:17

Bleibt Babler Bürgermeister?

Ob Babler weiterhin auch das Amt des Traiskirchner Bürgermeisters ausüben werde, ließ er mit dem Verweis auf sein "starkes Team" vorerst offen. Dies werde er zu gegebenem Zeitpunkt mit seinem Team in Traiskirchen entscheiden.

 19:16

Babler holte sein Team vor den Vorhang

Nach der Klubvollversammlung hat Andreas Babler sein neues Team der Öffentlichkeit präsentiert und lobte die "Teamlösung". Dabei sei es nicht um Lagerdenken gegangen, sondern um die besten Köpfe, "um das Comeback der Sozialdemokratie am besten zu erreichen", so Babler: "Ab heute sind wir wieder eine Partei." Er selbst werde als Vorsitzender den gesamten Parlamentsklubs politisch leiten - ohne Bezüge, wie er betonte. Als geschäftsführender Klubobmann fungiert Philip Kucher. Dessen beide erste Stellvertreterinnen sind Eva Maria Holzleitner und Julia Herr.

 17:40

Babler präsentiert neues Team im Parlament

Der neue SPÖ-Chef Babler beschwört bei der Präsentation seines Teams im Parlament Einigkeit: "Ab heute sind wir wieder eine Partei", sagte er vor versammelter Presse. Es sei laut Babler gelungen, die besten Köpfe "aus allen Realitäten" in einem Team zu vereinen. Man wolle nicht in verschiedene Lager denken, sondern als geschlossene Partei auftreten, führte Babler weiter aus.

 16:21

SPÖ: 100 Prozent für Babler als Klubchef

In der Klubvollversammlung erhielt Babler gleich 100 Prozent Zustimmung, für Kucher votierten 91 Prozent.

 15:30

Die SPÖ-Frauen freuen sich über neue Spitze

 14:46

SPÖ-Chef Babler gibt um 17 Uhr eine Pressekonferenz

Heute findet um 17.00 Uhr eine Pressekonferenz mit dem Bundesparteivorsitzenden der SPÖ Andreas Babler und seinem neuen Team im Parlament zum Thema "Comeback startet jetzt! Mit diesem neuen Team im SPÖ-Parlamentsklub" statt.

 14:46

So geht's weiter

Erst am späten Nachmittag neu geordnet werden kann der Klub. Dann tritt die Klubvollversammlung zusammen. Allerdings ist davon auszugehen, dass auch hier bei der geheimen Wahl Bablers Vorschlag mit großer Mehrheit gefolgt wird. Verlierer der Rochaden ist Jörg Leichtfried, der unter Pamela Rendi-Wagner noch erster Stellvertreter war und diesen Posten nun abgeben muss.

 12:52

Kickl ortet "Steißgeburt" der Führungsmannschaft

FPÖ-Chef Herbert Kickl hat am Dienstag die Personalentscheidungen in der SPÖ als "Steißgeburt" bezeichnet. Was nach dieser "noch nie da gewesenen Mischung aus Tragödie und Komödie" bleibe, sei ein "Schlag ins Gesicht der SPÖ-Basis", findet Kickl. Denn schließlich seien die Mitglieder befragt worden, und diese hätten sich mehrheitlich für den burgenländischen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil ausgesprochen: "Jetzt haben sie Babler."

Dies sei nichts anderes als eine "Linksverschiebung der SPÖ von oben her". Die Aufgabe der Freiheitlichen sieht Kickl jetzt darin, zu verhindern, dass es zu einer Machtverschiebung in Richtung Marxismus und Kommunismus komme.

Einmal mehr unterbreitete Kickl in Anlehnung an Ex-Kanzler Bruno Kreisky enttäuschten SPÖ-Wählern das Angebot "ein Stück des Weges" mit den Freiheitlichen zu gehen. Vor allem dann, wenn der "Linke Vogel aus Traiskirchen" nicht das sei, was sie gerne von der Sozialdemokratie hätten.

 12:43

Ludwig: "Zeichen der Geschlossenheit"

Als "schönes Zeichen der Geschlossenheit" bezeichnete der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig die Personalveränderungen im Anschluss an die Vorstandssitzung, und sicherte dem neuen Team die Unterstützung seiner Landespartei zu.

 12:18

Einstimmiger Beschluss

Das erste Personalpaket des neuen SPÖ-Vorsitzenden Andreas Babler steht. Der Bundesvorstand hat am Dienstag einstimmig Sandra Breiteneder und Klaus Seltenheim als Bundesgeschäftsführer bestätigt.

 12:09

Personalrochaden in der SPÖ

 12:05

Patricia Huber wird neue Kommunikationschefin der SPÖ

Mit dem neuen SPÖ-Bundesparteivorsitzenden Andreas Babler und den neuen SPÖ-Bundesgeschäftsführern stellt die SPÖ auch die Kommunikation neu auf. Die bisherige Chefredakteurin von Kontrast.at, dem Online-Magazin des SPÖ-Parlamentsklubs, Patricia Huber, steigt zur neuen Kommunikationschefin der SPÖ auf.

Die 37-jährige Patricia Huber war im Jahr 2016 Mitgründerin des Online-Magazins Kontrast.at und entwickelte den anfangs kleinen Parteiblog zu einem reichweitenstarken Online-Medium mit 200.000 Follower*innen auf Facebook und Instagram. Für Aufsehen sorgten Kontrast und Huber unter anderem mit ihrer Berichterstattung über die Verschwendung bei den Corona-Hilfsgeldern, ÖVP-Korruption und die Spender*innen von Sebastian Kurz.

Hubers Besetzung ist ein wesentlicher Bestandteil der Neuaufstellung der Kommunikation der Partei. „Mit Patricia Huber haben wir nun eine erfahrene Kommunikatorin an der Spitze unseres Teams, die gezeigt hat, wie wir Inhalte an die Leute bringen. Sie wird uns dabei helfen, die Online- und Offline-Kommunikation verschränkter zu denken. Sie steht dafür, dass die SPÖ ihre Inhalte selbstbewusst zum Thema der öffentlichen Debatte machen kann“, erklärt SPÖ-Bundesparteivorsitzender Andreas Babler heute, Dienstag.

 11:30

Das neue SPÖ-Team

 11:09

Philip Kucher - Doskozil-Mann macht unter Babler Karriere

Unterstützt hat er im SPÖ-Machtkampf Hans Peter Doskozil, Karriere macht er jetzt unter Andreas Babler. Philip Kucher ist quasi das Glückskind des Duells um den SPÖ-Vorsitz. Dass es gerade er ist, der aus dem Doskozil-Lager für die Klubspitze auserkoren wurde, wundert am zweiten Blick aber nicht. Kucher kommt mit praktisch allen aus, hat parlamentarische Erfahrung und ist durchaus ehrgeizig.

Philipp Kucher © APA/HERBERT NEUBAUER

Schon bisher war der Klagenfurter Stadtparteiobmann als Stellvertreter in der Fraktion aktiv. Dass er dann Doskozil gegen Klubobfrau Pamela Rendi-Wagner aktiv unterstützte, mag der ein wenig weh getan haben. Schließlich war Kucher als Gesundheitssprecher an ihrer Seite durch die Corona-Pandemie marschiert. Dass Rendi-Wagner als Impfmedizinerin da viel gefragt war, ließ Kucher freilich wenig Raum, sich in seinem damaligen Kerngebiet selbst zu entfalten.

In einem Interview gab der 41-Jährige dereinst an, dass er schon in der Volksschule Politiker habe werden wollen. Begonnen hat es wie bei vielen in der Studentenpolitik. Kucher führte den VSStÖ an der Uni Klagenfurt an, wurde aber trotz eines Wahlsiegs nicht Vorsitzender, da er den Koalitionspoker verlor. Damals schäumte er: "Der Auftrag der Studierenden wurde ignoriert." Das erinnert ein wenig an den Grant des Doskozil-Lagers, dass dieser nach dem Erfolg bei der Mitgliederbefragung nicht Parteichef wurde.

 10:58

Personalpaket abgesegnet

Der Parteivorstand hat das Personalpaket von SPÖ-Chef Babler abgesegnet.

 10:44

Philip Kucher wird geschäftsführender Klubobmann

Operativ im Nationalrat tätig wird als geschäftsführender Klubobmann Philip Kucher, ein Unterstützer Hans Peter Doskozils. Stellvertreterinnen werden Julia Herr und Eva-Maria Holzleitner.

 10:42

Aufgabenteilung

Breiteneder soll dabei nach außen kommunizieren, Seltenheim nach innen.

Unbenannt-1.jpg © SPÖ, APA/HELMUT FOHRINGER

 10:35

Sandra Breiteneder und Klaus Seltenheim werden Bundesgeschäftsführer

oe24 wurde bestätigt, dass Sandra Breiteneder aus Wien und Klaus Seltenheim als Niederösterreich Bundesgeschäftsführer werden sollen. Breiteneder war unter anderem in der GPA und im Kabinett der früheren Staatssekretärin Muna Duzdar aktiv. Seltenheim war Landesgeschäftsführer der niederösterreichischen SPÖ.

 10:27

Klubvollversammlung stimmt am Nachmittag ab

Über die neue Klubspitze wird am Nachmittag in einer Klubvollversammlung abgestimmt. Von der Fraktionsführung weicht ja Pamela Rendi-Wagner, die Ende des Monats überhaupt aus dem Nationalrat ausscheidet.

 10:26

Parteivorstand muss Vorschlag absegnen

Formal entscheidet über die Bundesgeschäftsführung gegen Mittag der Parteivorstand.

 10:25

Zwei Bundesgeschäftsführer

In der Bundesgeschäftsführung wird ein Duo aktiv werden, mit einem männlichen und einem weiblichen Vertreter. Beide sollen in der Partei bisher keine großen Namen gewesen sein und hinter den Kulissen gearbeitet haben.

 10:14

SPÖ-Politiker bestätigt oe24-Story: Babler wird Klubvorsitz selbst übernehmen

Was oe24 bereits heute in der Früh meldete, wurde nun bestätigt. Parteichef Babler wird den Klubvorsitz selbst übernehmen

 09:48

Starke Frauen

Neue Stellvertreterinnen sollen Frauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner und Julia Herr werden. Beide wollten nicht selber Klubchefin werden. Da Babler zwar im Bundesrat, aber nicht im Nationalrat vertreten ist, ist er zwar Teil des Klubpräsidiums, braucht aber trotzdem eine starke Stimme im Parlament. Babler und die starken (roten) Frauen sei jedenfalls der Plan.

 09:40

Klimaexperten: Babler soll SPÖ-Blockade beenden

Zahlreiche Klimaexpertinnen und -experten fordern den neuen SPÖ-Chef Andreas Babler in einem offenen Brief auf, in Sachen Klimaschutz und Energiewende mit der Regierung zusammenzuarbeiten. Die SPÖ blockiert derzeit Zwei-Drittel-Materien im Nationalrat - etwa das Energieeffizienzgesetz -, um die Umsetzung ihrer Vorschläge gegen die Teuerung zu erzwingen. Unterzeichnet haben etwa Ökologe Franz Essl, Klimaforscherin Helga Kromp-Kolb und Umwelthistorikerin Verena Winiwarter.

 09:38

Babler übernimmt Klubvorsitz selbst

Im Klubpräsidium wird es zu einer größeren Rochade kommen. Babler selbst -er sitzt im Bundesrat -übernimmt den Klubvorsitz.

Philip Kucher - der Kärntner unterstützte Hans-Peter Doskozil soll vom Vize-Klubchef zum geschäftsführenden Klubobmann aufsteigen.

 09:35

Herzlich Willkommen zum LIVE-Ticker

Seit 9 Uhr tagt das Präsidium.