Die Entscheidung über die EU-Spitzenkandidatur in der ÖVP ist gefallen: Aller Voraussicht nach wird der Steirer Reinhold Lopatka die Liste anführen.
Die Suche nach einer ÖVP-Spitzenkandidatin oder einem - Kandidaten für die EU-Wahl am 9. Juni ist angeblich zu Ende. ÖVP-Chef und Kanzler Karl Nehammer betonte in der ZiB2, er wisse, wer die ÖVP in die Wahl führen werden.
Absagen als Slapstick. Tatsächlich war die Suche mehr als schwierig und – Nehammer geradezu im Wochentakt mit prominenten Absagen konfrontiert, was schon Slapstik-hafte Züge annahm. Kein Wunder, Stimmenverluste bei der Wahl sind nach dem Rekordergebnis von 2019 sicher. Insgesamt drei Regierungsmitglieder winkten vorsorglich ab und zwar die logische Favoritin, EU-Ministerin Karoline Edtstadler, dazu kam von Außenminister Alexander Schallenberg ein Nein. Auch die Absage von Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm ist in Stein gemeißelt.
Auch keine ORF-Stars. Vorgefühlt haben ÖVP-Emissäre allerdings offenbar auch bei Ex-ORF-Talk-Star Vera Russwurm, die aber bereits zum x-ten Mal abwinkte. In der ÖVP wurde noch die Ex-ZiB-Moderatorin und frühere Direktorin des Jüdischen Museums, Danielle Spera, gehandelt – auch sie wird es nicht. Damit ist auch das „Modell Ursula Stenzel“ – von der ZiB in das EU-Parlament – offenbar vom Tisch.
Also dürfte ein alter ÖVP-Routinier die ÖVP-Liste anführen – der frühere Staatssekretär und Klubobmann Reinhold Lopatka hat sich in den letzten Jahren eine Ruf als außenpolitischer Sprecher aufgebaut. Der 63-jährige Steirer erfüllt zwar das Klischee des berühmten „Opa nach Europa“ – an seiner fachlichen Eignung habe man allerdings keinen Zweifel, hieß es in der ÖVP. Präsentiert werden soll der Kandidat in den nächsten Tagen.