Tomaselli empört mit Erbschafts-Sager

Mega-Shitstorm für die Grünen nach Attacke auf Mateschitz

06.07.2023

Was leistet ein Mark Mateschitz mehr, dass er Null Euro Steuern zahlen muss? Mit dieser Frage empörte Nina Tomaselli nicht nur einige im Parlament, sondern auch eine Vielzahl an Internet-Usern. 

Zur Vollversion des Artikels
© ORF, GEPA (Fotomontage)
Zur Vollversion des Artikels

Beim Thema Vermögenssteuer gehen immer wieder die Wogen hoch. Auch kurz vor der Sommerpause im Parlament stand das Thema wieder auf der Agenda. „Innerlich brodelt in mir die Wut hoch", beginnt Nina Tomaselli (Grüne) ihre Rede zum Thema. Als geeignetes Beispiel nennt sie dabei jedoch nicht einen anderen Politiker der politischen Konkurrenz, sondern Red-Bull-Erben Mark Mateschitz. 

Tomaselli hielt zur Veranschaulichung einen Zettel mit der Zahl "37.000.000.000" in die Kameras und erklärte, dass es sich dabei um das Einkommen des Red-Bull-Erben im Jahr 2022 handle. "Das ist das Millionenfache eines österreichischen Durchschnittsverdieners", so die Grüne und meinte dann: "Die Durchschnittsverdienerin zahlt knapp 40 Prozent Steuern, während Mark Mateschitz null Euro Steuern zahlt". In ihrer Partei stieß ihr Mateschitz-Sager auf breite Anerkennung. Der Twitter-Account der Grünen zitierte sogar eine Aussage von Tomaselli: „Ich habe so oft gehört: ‚Leistung muss sich lohnen.‘ Aber was leistet ein Mark Mateschitz mehr, dass er Null Euro Steuern zahlt, während die, die hackeln gehen, 40% Prozent zahlen müssen?" 

Shitstorm für die Grünen auf Twitter 

In den Kommentaren zu dem Tweet geht es allerdings rund. Um zwischen den vielen kritischen Kommentaren einmal einen positiven zustimmenden zu finden, muss man schon sehr genau suchen. Der Tenor der Twitter-User ist eindeutig: Das, liebe Grünen, war zu viel. "Was??? Echt jetzt, ihr nennt eine Privatperson namentlich, um eine polemische Diskussion zu führen? Es ist euch aber schon klar, dass das ein Schuss ins Knie ist? Das bringt ein paar Neider auf den Plan, aber ändert gar nichts an der inhaltlichen Grundlage. Und ist schäbig.", schreibt eine Nutzerin. 

 

 

 

"Bravo, @diegruenen. Wieder mal Unternehmerbashing, das impliziert, dass Unternehmer ned hackln. Wie soll ich als Unternehmerin Euch je wieder wählen wollen??", schreibt ein anderer. Ein weiterer Nutzer hält trocken fest: „Neid ist etwas widerliches."

 

 

 

 

 

 

Auch an der Richtigkeit der Behauptung von Tomaselli wird gezweifelt. "Quelle?", fragt ein interessierter Twitter-Nutzer. Die Grünen antworten darauf mit dem Link zu der Rede der Grünen-Abgeordneten. 

 

 

 

Red Bull mit einer der höchsten Steuerleistungen im Land 

Georg H. Jeitler, selbst Unternehmer und Gerichtssachverständiger, meint: „Zur Erklärung: Jemand wie Mateschitz, der das nicht optimiert übers Ausland macht, zahlt 45,625% Steuern ab dem 1. tatsächlich zugeflossenen Euro. Der Wert des Unternehmens ist wurscht. Was soll die Lösung sein? 50% Erbschaftssteuer und Verkauf an die Chinesen?! Verstaatlichung?"

Andere Nutzer betonen, Red Bull zahle sehr wohl Steuern in Österreicher. "Mateschitz zahlt also €0,- Steuern? Well… alleine Red Bull zahlt pro Jahr gut €550mio Steuern in Österreich & warum Mark Mateschitz Steuerbefreit sein soll, hätte ich jetzt bitte gerne von @diegruenen  erklärt", schreibt einer dazu. Und tatsächlich: Das Mateschitz-Unternehmen gehört zu jenen Firmen mit der höchsten Steuerleistung im Land. 2021 überwies Red Bull laut Bilanz 587 Mill. Euro an den Staat. 

Zur Vollversion des Artikels