Rote Angst vor dem Tag X: Am letzten Tag der SPÖ-Mitgliederbefragung steigt die Nervosität über die Zukunft der Partei.
Wien. Welche Unterstützer brachten wie viel? Wer ist der Favorit im Finale?
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Am letzten Tag der Mitgliederbefragung steigt die Nervosität in den drei Lagern der SPÖ. Im Rest der Partei steigt die Sorge vor dem Tag X:
■ Jene, die Pamela Rendi-Wagner als SPÖ-Chefin behalten wollen, hoffen, dass Unterstützer wie der einstige SPÖ-Kanzler Franz Vranitzky gerade bei den „stillen Mitgliedern“ viele Stimmen für Rendi-Wagner bedeuten. Eine hohe Wahlbeteiligung könnte eher ihr helfen.
■ Jene, die Hans Peter Doskozil unterstützen, hoffen, dass ihnen die „Angst vor der FPÖ“ in die Hände spielen könnte. Doskozil-Unterstützer Christian Kern wird nicht mehr offensiv getrommelt. Gerüchte, wonach Kern statt Doskozil Spitzenkandidat werden könnte, werden von Doskozil-Kennern als „absurd“ abgetan. Wenn großteils Funktionäre abstimmen, wäre Doskozil im Vorteil.
Warum Sorge vor weiterem Streit dominiert
„Underdog“. Den kürzesten Wahlkampf, dafür am meisten on tour und am stärksten auf Social Media sind die SP-Fans von Andreas Babler. Sie trommeln, dass er die SPÖ am „ehesten einen“ könne.
Die Angst vor rotem Streit auch nach dem Parteitag ist groß. Sollte Rendi-Wagner gewinnen, würde „Doskozil weiter auf sie schießen“, sagen Rote. Sollte der Burgenländer Erster werden, drohe der Partei ein Machtkampf und eine Linkspartei. Sollte Babler als „Underdog“ führen, würde das Doskozil-Lager womöglich einen neuen Anlauf nehmen, den burgenländischen SP-Landeschef noch als Spitzenkandidaten zu installieren.