"Geht um Inhalte"

Wegen Finanzministerium: ÖVP & SPÖ pfeifen NEOS zurück

08.11.2024

NEOS-Generalsekretär Douglas Hoyos beansprucht das Finanzministerium für die NEOS. SPÖ und ÖVP üben nun scharfe Kritik. 

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"Jetzt geht es um Inhalte und nicht im Posten", kritisiert SPÖ-Bundesgeschäftsführer Klaus Seltenheim die NEOS via Aussendung. Im Interview mit dem "profil" erklärte NEOS-Generalsekretär Douglas Hoyos: "Das Finanzministerium ist der größte Hebel für einen echten Kurs der Sanierung und der Reformen. Gerade in dieser herausfordernden Lage kann und muss es eigentlich von uns geführt werden."

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"Die Menschen wollen Antworten auf die drängendsten Sorgen und Nöte: Wie bezahle ich meine Wohnung? Kann ich mir das Heizen noch leisten? Werde ich meinen Job behalten? Was die Menschen nicht wollen, ist eine Politik, die Posten vor die Inhalte stellt", so Seltenheim. 

Die SPÖ wolle Österreich "wieder nach vorne bringen". Dafür brauche es "eine Regierung, die zuallererst in eine Koalition mit der Bevölkerung treten muss. Es mag für die NEOS überraschend sein, aber wir werden uns zuerst dem leistbaren Leben, Klima, Gesundheit, Asyl, Sicherheit und vielem mehr widmen. Die NEOS müssten eigentlich wissen, dass es um Inhalte und nicht um Posten geht".

NEOS wollen "ständiges Expertengremium" 

Die NEOS würden ein "ständiges und unabhängiges Expertengremium unter einer Finanzministerin" einrichten, meinte Hoyos, der wohl bewusst die weibliche Form in Anspielung auf Parteichefin Beate Meinl-Reisinger verwendete. 

Auch ÖVP reagiert verärgert 

Verärgert reagierte die ÖVP am Freitag auf die Aussagen. Oberstes Ziel der Volkspartei sei es, eine stabile und zukunftsfähige Bundesregierung zustande zu bringen. "Jetzt ist nicht der Zeitpunkt, über potenzielle Regierungsämter zu diskutieren, sondern über Inhalte, Reformen und Projekte, die Österreich und die Menschen voranbringen. Ich gehe davon aus, dass das die NEOS genauso sehen", meinte ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker in einer Stellungnahme. In potenziellen Verhandlungen habe es sich "noch nie bewährt, davor medial Forderungen zu stellen", hieß es aus der ÖVP.
 

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