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Nach Kogler-Ansage: Machtkampf um grüne Parteispitze

22.11.2024

Werner Kogler hat seinen Rückzug von der Grünen-Spitze jetzt offiziell gemacht. Er nannte auch mögliche Nachfolgerinnen und Nachfolger - nur eine nannte er nicht.

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© APA/TOBIAS STEINMAURER
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Jetzt ist amtlich, was eh alle wussten: Werner Kogler wird beim nächsten Bundeskongress der Grünen im kommenden Jahr nicht mehr antreten, das tat der Grünen-Chef Donnerstagabend in der ZiB2 kund.

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Keine Maurer auf Koglers Liste

Spannend: Kogler nannte auch mögliche Nachfolge-Kandidaten - und ließ einen prominenten Namen auch auf Nachfrage aus: Klubchefin Sigrid Maurer steht nicht auf Koglers Wunschliste. Dabei waren der Tirolerin immer wieder Ambitionen auf die Parteispitze nachgesagt worden, doch dürfte sie sich in 5 Jahren als Klubobfrau intern Feinde gemacht haben. Auch das Debakel um EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling wird vor allem Maurer angelastet. Maurer selbst sagte am Freitag ab: "Was medial spekuliert wurde, ehrt mich zwar, war für mich aber nie eine Option", teilte sie schriftlich mit: "Mein Platz war und ist der Parlamentsklub." 

Gewessler ist Favoritin

Frontrunnerin um die Nachfolge Koglers ist zweifelsfrei Leonore Gewessler: Sie hat sich im Klimaministerium als grünes Aushängeschild etabliert, seit ihrem umstrittenen Ja zur EU-Renaturierungsrichtlinie gilt sie bei den Grünen ohnehin als Heilige, was ihr respektable 31.244 Vorzugsstimmen bei der Nationalratswahl einbrachte. Zaghaft wird nur eingewandt, dass Gewessler sehr monothematisch unterwegs sei, auch ihre Sympathiewerte seien nicht die besten.

Zadic, die Kandidatin der Herzen

Damit könnte die bei weitem beliebteste grüne Ministerin Alma Zadic punkten. Sie legte in Wien einen bemerkenswerten Sympathie-Wahlkampf hin - und Kogler hat sie ebenfalls genannt. Allerdings: Einerseits gilt Zadic eher als politisches Leichtgewicht, und ob sich die gebürtige Bosnierin, die demnächst ihr zweites Baby erwartet, das antun will, ist auch noch offen.

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Unbedingt Parteichef werden will jedenfalls Koglers Nr. 3, Stefan Kaineder. Sein Hauptmanko: Er ist über die oö. Landesgrenzen, wo er Parteichef ist, kaum bekannt. Kaineder werden aber gute Kontakte zu Maurer nachgesagt, im Sommer war monatelang gehandelt worden, dass die beiden - wie in Wien - eine Doppelspitze anstreben würden, womit Maurer doch noch irgendwie ins Spiel kommen könnte. 

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