Bei einer Pressekonferenz am Dienstag zeigte FPÖ-Chef Herbert Kickl sein ''Luxus-Schreibgerät''.
Vor wenigen Tagen zirkulierten Akten, aus denen hervorging, dass FPÖ-Chef Herbert Kickl in seiner Zeit als Innenminister in teure Kugelschreiber investierte. Konkret sollen vier rhodiumplattierte Schreibgeräte für satte 803 Euro angeschafft worden sein. Zwei der Kugelschreiber wurden laut Medienberichten mit einer Gravur für je 35 Euro pro Stück versehen (Aufschrift: "Zeile 1: Bundesminister für Inneres, Zeile 2: Herbert Kickl.").
Zusätzlich soll 2018 auch ein Füllfederhalter mit 23-karaätigen Goldbeschlägen für 105 Euro bestellet worden sein. Die FPÖ verteidigte die teuren Kugelschreiber und meinte, diese seien "als (Gegen)-Geschenke für hochrangige Gesprächspartner konzipiert" gewesen. Dies sei üblich. Es habe sich um angemessene "und dennoch preiswerte (Gegen)-Geschenke gehandelt". Zudem betonte man in der FPÖ: "Herbert Kickl schreibt im Übrigen mit BIC-Kugelschreibern, was ein Blick in diverse Fotoarchive zweifelsohne zeigen wird." oe24 warf einen Blick ins Archiv und fand: Kickl nutzte meist FPÖ-Werbestifte, manchmal einen BIC-Schreiber, manchmal jedoch auch teurere Kulis (siehe unten)
Kickl zeigt sein "Luxus-Schreibgerät"
Am Dienstag räumte der Chef der Freiheitlichen dann auf und zeigte bei einer Pressekonferenz sein "Luxus-Schreibgerät der Marke BIC", wie er selbst sagte. "Wenn Sie da in Großaufnahme hinsehen, dann merken Sie sogar Gebrauchsspuren. Das ist also nicht etwas, was ich jetzt in Vorbereitung dieser Pressekonferenz aus der Verpackung genommen habe", so Kickl. Dies sei also tatsächlich das Schreibgerät, welches er immer in Verwendung habe.
Blick ins Archiv
Herbert Kickl mit dem damaligen Abgeordneten Josef Cap (SPÖ). Kickl war zum Zeitpunkt des Bildes (4. Oktober 2017) zwar noch nicht Innenminister, aber sein Schreibgerät scheint zumindest kein BIC-Kugelschreiber zu sein.
Herbert Kickl bei einer Pressekonferenz vor rund acht Monaten zur "Festung Österreich". Vor ihm liegt tatsächlich ein BIC-Kugelschreiber.
Kickl im Frühjahr 2020 mit einem FPÖ-Werbestift.
Herbert Kickl beim Ibiza-U-Ausschuss im März 2021. Auch hier setzte der Chef der Freiheitlichen auf einen FPÖ-Werbestift.
Kickl im ZiB2-Interview im Jahr 2018. Der Stift sieht abermals nicht nach einem BIC-Stift aus.
Kickl bei einem ZiB2-Interview im Jahr 2021. Offenbar verwendete er hier ebenso keinen BIC-Kuli.
FPÖ-Chef Kickl beim Jahreswechsel-Interview in der ZiB2 im Jänner dieses Jahres. Der Stift sieht nicht nach einem BIC-Stift aus.
Herbert Kickl im Jänner 2023 in der ZiB2. Der vor ihm liegende Stift sieht erneut nach einem FPÖ-Werbe-Kuli aus.