Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer kassierte von der Signa deutlich mehr als bisher bekannt.
Die horrenden Honorarnoten des AltkanzlersAlfred Gusenbauer (SPÖ) sorgten Ende November letzten Jahres für Aufsehen und Unmut innerhalb der SPÖ. Jetzt wird bekannt, die damals genannten 6,3 Millionen Euro waren bei weitem noch nicht alles.
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Zwischen 2020 und 2023 stellte "Gusi" alleine für Beratungen um die Insolvenzen der deutschen Galeria Karstadt Kaufhof zwölf Millionen Euro (!) an Beraterhonoraren in Rechnung, berichtet "News". Auch Altkanzler Sebastian Kurz soll laut dem Bericht auf seine "ersten paar Hundert Millionen Euro" angelockt werden.
Summiert man diese Honorarnoten mit dem stattlichen Gehalt, welches Gusenbauer ab 2009 im Benko-Firmengeflecht für rund eine Woche Arbeit pro Monat erhalten haben soll und den Vergütungen für den Aufsichtsratsvorsitz bei der Signa Prime Selection, nähert sich die Gesamtsumme der 20-Millionen-Euro-Marke, so der Bericht.
Bizarre Fehler in Honorarnoten
Ob die fürstliche Vergütung für die Beratungstätigkeiten gerechtfertigt ist? Immerhin finden sich auf den Rechnungen teils bizarre Fehler, die darauf hindeuten könnten, dass sich Gusenbauer nicht näher mit der Materie auseinandergesetzt haben könnte. Statt Galeria Karstadt Kaufhof steht etwa Galeria Kaufhof Karstadt. Oder: Bei Galeria schlich sich ein zusätzliches L ein. Also Galleria statt Galeria. Anstelle des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF), ähnlich wie COFAG in Österreich, schrieb Gusenbauer laut "News" WST.
Bisher bekannt war, dass auch Altkanzler Sebastian Kurz über seine SK Management GmbH ab Herbst 2022 für Benko tätig wurde. Laut dem Bericht soll Kurz jedoch bereits im Frühjahr 2022 in Investorengespräche eingebunden gewesen sein. "Mit dem Deal schaffst du deine ersten paar Hundert Millionen Euro Vermögen in den nächsten fünf Jahren", soll Benko in einer vertraulichen Nachricht an Kurz geschrieben haben.