Extremismus-Expertin
"ORF-Skandal der Sonderklasse": FPÖ wütet nach ZiB2-Interview
20.01.2024Die Freiheitlichen orten den "nächsten ORF-Skandal" und wollen nun die ORF-Gremien mit dem Fall befassen.
Die in London forschende Extremismus-Forscherin Julia Ebner ließ in der ORF-ZiB2 am Freitag aufhorchen. Ebner wurde von Martin Thür zum rechtsextremen Treffen in Potsdam befragt, bei dem der österreichische Rechtsextreme Martin Sellner Vertreibungsfantasien geäußerte hatte, was in Deutschland für einen Riesenproteststurm gesorgt hatte. Die Gefahr sei, dass auf diese Weise rechtsextreme Ideen salonfähig würden, erklärt Ebner.
"FPÖ wurde nach Rechtsaußen radikalisiert"
Für Österreich sei diese Thematik wenig überraschend, denn diese Ideen würden vor allem in der FPÖ goutiert. „Vor allem unter Herbert Kickl hat sich die FPÖ nach Rechtsaußen radikalisiert“ so Ebner. Mitglieder von Martin Sellners sogenannten „Identitären“ seien immer öfter im Umfeld der FPÖ zu sehen, etwa bei Wahlpartys. Ebner war selbst undercover bei den Identitären als investigative Journalistin unterwegs.
Ebner erklärte, dass in Deutschland bereits ein Verbotsverfahren in Deutschland diskutiert werde, und auch hier sagte sie: „Wäre Herbert Kickl in Deutschland Politiker, würde man auch darüber diskutieren, ob er ein politisches Amt ausführen darf.“
FPÖ fordert Konsequenzen
Das Interview mit der Extremismus-Expertin empört nun die FPÖ. Mediensprecher Christian Hafenecker spricht in einer Aussendung von einem „ORF-Skandal der Sonderklasse“ und fordert Konsequenzen.
„Dass das über die Zwangssteuer finanzierte Propagandaorgan der Einheitspartei und Eliten einer sogenannten ‚Expertin‘ den roten Teppich ausrollt, die allen Ernstes patriotische Politiker, die wie unser Bundesparteiobmann Herbert Kickl für Freiheit und Selbstbestimmung eintreten, zur angeblichen ‚Gefahr für die Demokratie‘ erklärt und sie von der Ausübung politischer Ämter ausschließen will, ist absolut jenseitig und zutiefst autoritär“, so Hafenecker. „Wir Freiheitliche werden den ORF-Stiftungsrat und den Publikumsrat demnächst mit diesem Skandal befassen“