Andreas Babler ist noch keine zwei Tage im Amt, da macht sich bereits ein Plagiatsjäger an die Arbeit und will den neuen SPÖ-Chef ankreiden.
Der bekannte Plagiatsgutachter Stefan Weber, der aufgrund seiner umfassenden Recherchen auch gerne als "Plagiatsjäger" bezeichnet wird, will auch beim neuen SPÖ-Parteichef Ungereimtheiten gefunden haben. Auf Twitter enthüllt Weber einen Fehler im Lebenslauf. Babler gab an, ab 1987 die HTL Mödling besucht zu haben, was so weit auch stimmt. Allerdings hätte er "(ohne Abschluss)" hinzufügen müssen, denn zu Ende brachte er die Höhere Technische Lehranstalt nicht. Er brach die Schule damals ab und arbeitete anschließend als Maschinenschlosser und Lagerarbeiter.
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Laut Weber sei dies somit eine "klare Falschangabe im SPÖ-Dokument". In der Wissenschaft wäre es Fehlverhalten. Nicht-abgeschlossene Bildungswege müssen als solche ausgewiesen werden." Die Beschuldigungen des "Plagiatsjägers" stehen auf wackligen Beinen. Ob ein solch marginaler Fehler einen Schaden am Image des Neo-SPÖ-Chefs anrichten kann, ist äußerst fraglich.
#BABLER. Hier hätte „(ohne Abschluss)“ stehen müssen. Das ist so eine klare Falschangabe im SPÖ-Dokument. In der Wissenschaft wäre es Fehlverhalten. Nicht-abgeschlossene Bildungswege müssen als solche ausgewiesen werden. pic.twitter.com/FBDU1bnCPE
— Plagiatsjäger (@SprachPhilo) June 6, 2023
Einige Verwirrung gab es allerdings, wie Babler anschließend an der Donau-Uni in Krems studieren konnte. Ein Blick auf die Website der Universität verrät allerdings, dass eine vorhergehende Berufserfahrung in einer Branche, die inhaltlich verwandt mit dem angestrebten Studium ist, ausreichend für eine Aufnahme an der Universität ist. Möglich wäre aber auch, dass Babler die Matura über den zweiten Bildungsweg nachgeholt hat.
Die Masterarbeit von Babler überprüfte der Plagiatsjäger übrigens auch. Urteil: "Die Arbeit ist nach Softwareprüfung vollkommen plagiatsfrei, nicht einmal ein Halbsatz wurde plagiiert. Das ist eine gute Nachricht." Allerdings sei die Arbeit "zum Teil in keinem guten Deutsch verfasst worden", so der Plagiatsgutachter.