Die Empfehlung der EU-Gesundheitsminister, darunter auch Österreichs Johannes Rauch (Grüne), im Freien rauchfreie Umgebungen einzurichten, sorgt für gehörigen Wirbel. Vor allem die FPÖ zeigte sich empört.
Ein "Rauch-Verbot im Freien", das eigentlich eine Empfehlung der EU ist und die für Mitgliedsstaaten auch nicht bindend ist, sorgt vor allem in der FPÖ für Aufregung. Am Dienstag empfahlen die EU-Gesundheitsminister, darunter auch Österreichs Johannes Rauch (Grüne), rauchfreie Umgebungen im Freien einzurichten. Denn: "Zigarettenstummel in der Sandkiste und Rauchen neben Kindern im Schwimmbad" seien "nicht okay", so der Gesundheitsminister.
Betroffen von der nicht-bindenden Empfehlung sind also Spielplätze, Freizeitparks, Strände, Zoos aber auch die Außengastronomie. Besonders Letzteres ließ bei einigen Wirten bereits die Alarmglocken schrillen. Und auch die FPÖ zeigte sich via Aussendung empört.
FPÖ tobt: "Cannabis legalisieren wollen, aber Erwachsene bevormunden"
„Überregulierte Rauchverbote in Österreich sind schon zu viel des Guten - was sich der grüne Gesundheitsminister da im stillen Kämmerlein an grünen Verboten ausdenkt, soll gefälligst auch im grünen und stillen Kämmerlein des Ministers bleiben“, zeigte sich FPÖ-Konsumentenschutzsprecher Peter Wurm entsetzt. „Es ist längst an der Zeit, dass Minister Rauch seinen Schreibtisch räumt. Einerseits den Konsum von Cannabis legalisieren wollen, aber andererseits erwachsene Menschen immer mehr zu bevormunden - skurriler geht es nicht." Dieses "Desaster" müsse nun "ein Ende finden", so Wurm.
Auf Seiten der Grünen hielten die Abgeordnete Barbara Neßler sowie Gesundheitssprecher Ralph Schallmeiner dagegen. „Es geht um das höchste Gut unserer Kinder: ihre Gesundheit. Wir sollten alles daransetzen, ihre Umgebung so sicher und gesund wie möglich zu gestalten", so Neßler. Dabei sei nicht nur der Rauch eine Gefahr, sondern auch die Zigarettenstummel enthielten hochgiftige Stoffe wie Arsen, Blei oder Schwermetalle, die für Kinder gesundheitsschädlich sein können."
Grüne appellieren an ÖVP
„Nicht umsonst fordern etliche Bundesländer und Kommunen - quer durch das Parteienspektrum - ebenso wie etliche relevante Stakeholder eine einheitliche bundesweite Regelung. Eine solche liegt seit gut zwei Jahren in Form einer Novelle des Tabak- und Nichtraucher:innen-Schutzgesetzes vor, und wird von der ÖVP blockiert", so Schallmeiner.
Der Gesundheitssprecher und Neßler appellierten an die ÖVP, "die Blockade aufzugeben" und ein neues Tabak- und Nichtraucher:innen-Schutzgesetz auf den Weg zu bringen.
Rückendeckung für Rauch von Krebshilfe
Rückendeckung für Rauchs Rauchverbots-Empfehlung gab es auch von der Österreichischen Krebshilfe. „Wenn uns das gesundheitspolitische Ziel, die Anzahl der Raucher:innen drastisch zu reduzieren, ein echtes Anliegen ist, dann ist diese Empfehlung ein wichtiger Schritt in diese Richtung", so Krebshilfe Präsident Paul Sevelda.