NEOS-Mandatar Gerald Loacker sorgte mit einer Rede im Nationalrat für Ungemach beim niederösterreichischen Bauernbund.
Der Politiker referierte über das MERCOSUR-Freihandelsabkommen mit Südamerika. Darin wird geregelt, dass etwa Fleisch - laut Loacker in verhältnismäßig geringen Mengen - zu uns importiert werden darf - im Gegenzug dürfen die Europäer zollfrei Maschinen exportieren. In seiner Rede sprach Loacker von „depperten Rindsfilet“, „minderwertigem Käse“ oder davon, dass sie „Kühe und Ziegen untereinander tauschen“ sollen.
Dem Bauernbund, der gegen das Abkommen ist, missfiel das gehörig und konterte mit einer Aussendung. Als Loacker schließlich dazu aufforderte, seine gesamte Rede zu hören, reichte es der ÖVP-Teilorganisation endgültig. "Es reicht also nicht, dass Loacker unsere Bäuerinnen und Bauern beleidigt, jetzt demütigt er sie auch noch, indem er sie auffordert die fünfminütige Schimpftirade in voller Länge zu ertragen. Ein schäbiger Versuch von der eigenen Verantwortung abzulenken“, so der Bauernbündler im EU-Parlament, Alexander Bernhuber.
Via Instagram äußerte sich Loacker dann am Montag erneut zu der Thematik. "Woher kommt dein Fleisch", fragte der NEOS-Mandatar seine Follower. "Der Bauernbund macht einen Wirbel gegen das Mercosur-Abkommen mit Südamerika. Da würde es darum gehen, dass ein paar Kilo Fleisch importiert werden können, dafür dürfen die Europäer zollfrei Maschinen nach Südamerika exportieren", so Loacker. Bei der Importmenge würde es sich laut dem NEOS-Politiker jedoch lediglich um 200 Gramm Rindfleisch pro Kopf und Jahr handeln. "Das ist nix, weil der Österreicher im Durchschnitt 59 Kilo Fleisch pro Jahr isst ", so Loacker. "Und wegen der 20 Deka macht der ÖVP-Bauernbund einen Zirkus".