Die Reaktionen von ÖVP und FPÖ fielen nach Bekanntgabe des Ergebnisses der SPÖ-Mitgliederbefragung einhellig aus. Schnedlitz glaubt nicht an eine Ende der Führungsdiskussion, Stocker ebenso.
Wortident sahen sowohl der freiheitliche Generalsekretär Michael Schnedlitz als auch sein türkises Pendant, Christian Stocker, eine Prolongierung der "Chaostage" bei den Sozialdemokraten durch das knapp ausgefallene Ergebnis.
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Die Führungsdiskussion sei nicht beendet, sondern gehe jetzt erst richtig los, so Schnedlitz. Bei den "tiefen Gräben" sei nicht auszuschließen, "dass das Gezerre auch nach dem Sonderparteitag noch weiter gehen wird." Zudem gab Schnedlitz zu bedenken, dass der Erstplatzierte nicht einmal von 35 Prozent der SPÖ-Mitglieder unterstützt wurde.
Ähnlich der Befund von Stocker: "Die Mitgliederbefragung hat die interne Zerrissenheit und Gespaltenheit der SPÖ zum Vorschein gebracht." Eine einst staatstragende Partei habe sich fragmentiert. Auch Stocker glaubt, dass die "Nabelschau der SPÖ" weiter gehen werde.
Die grüne Generalsekretärin Olga Voglauer gratulierte erst einmal der SPÖ "zum erfolgreichen Abschluss ihrer Mitgliederbefragung". Nach dem Votum könne die Sozialdemokratie nun wieder an den Verhandlungstisch zurückkehren "und sich ihrer früheren staatstragenden Rolle besinnen", hofft sie. Es sei jetzt lange genug um die personelle Zukunft der Partei gegangen.