Personal-Umbau der SPÖ
Rote Frauen-Power für Babler-Team
11.06.2023Neo-SPÖ-Chef will morgen Neubesetzungen für Klub und Zentrale vorstellen.
Wien. Einen neuen Vorsitzenden hat die SPÖ mit Andreas Babler seit letzter Woche. Unbesetzt sind derweil noch die Bundesgeschäftsführung und der Klubvorsitz im Parlament. Das soll sich morgen ändern: Babler will nach internen Gremien-Sitzungen sein „vernünftiges“ Personalpaket vorstellen.
Herr in Parteizentrale, Holzleitner im Klub
Neuer Stil. Die Personalentscheidungen werden intern streng unter Verschluss gehalten. Zum neuen Stil in der SPÖ soll auch gehören, dass die Gremien die Namen nicht direkt aus den Medien erfahren.
Frauenpower. Heiße Favoritinnen auf die roten Führungspositionen gibt es aber bereits: SPÖ-Jungstar Julia Herr wird als neue Bundesgeschäftsführerin gehandelt. Die rote Umweltsprecherin stand Babler im internen Wahlkampf stetig zur Seite. So soll sie auch in der Löwelstraße eine Vertrauensperson für den neuen SPÖ-Chef sein.
Klubchefin. Den Parlamentsklub soll Eva-Maria Holzleitner übernehmen. Das hätte auch Doskozil bei einem Sieg geplant, damit will man auf Nummer sicher gehen. Denn der Klubvorsitz wird von den Abgeordneten gewählt, im Doskozil-Lager genießt die Frauenvorsitzende auch großen Respekt. Eine breite Unterstützung für ihre Besetzung wäre damit wohl sicher.
Dosko-Unterstützer und Wien eingebunden
Überläufer. Um sich wie von Babler angekündigt, als Partei breiter aufzustellen, könnte der Klub auch einen neuen Stellvertreter oder gar eine Doppelspitze bekommen. Aus dem Doskozil-Lager gilt SPÖ-Gesundheitssprecher Philip Kucher als ein favorisierter Teil solcher Personalrochaden. Der Kärntner sitzt seit fast zehn Jahren im Nationalrat, gilt auch bei Babler-Anhängern als leicht verdaulich.
Wiener Einschlag. Ein Zugeständnis an die Wiener Landespartei wäre Kai Jan Krainer. Er ist als Finanzsprecher und Fraktionschef der U-Ausschüsse einer breiten Öffentlichkeit bekannt.