Wiener Parteichef

"Scheißblatt": Nepp schießt gegen "Standard" nach FPÖ-Bericht

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Am Dienstag veröffentlichte der "Standard" einen verdeckt aufgenommenen Mitschnitt eines FPÖ-Stammtischs in Wien-Simmering vergangene Woche. Die blauen Mandatare Harald Stefan und Markus Tschank zogen dabei über die ÖVP und die EU her. 

Die ÖVP sei "jämmerlich" und aus der EU müsse man "eigentlich eh" austreten, hieß es vergangenen Woche bei einem FPÖ-Stammtisch in Wien-Simmering. Der "Standard" veröffentlichte einen entsprechenden Audio-Mitschnitt, auf dem auch die beiden blauen Nationalratsabgeordneten Harald Stefan und Markus Tschank zu hören sind. Der Mitschnitt wurde heimlich von französischen Journalisten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks Frankreichs "France Télévisions" angefertigt. 

Die FPÖ-Mandatare verteidigten ihre Aussagen damit, dass anlässlich des Stammtisches etwas überspitzt formuliert worden sei. Das Publikum könne die Aussagen und Stilmittel eines solchen richtig einordnen. Man habe sich zudem auf die tagtägliche Berichterstattung u.a. zu Kriminalität und EU-Gesetzgebung bezogen, die in der Bevölkerung auf Unverständnis stoßen würden.

 

Nepp: "5 gute Jahre, wenn es mit diesem "Scheißblatt" vorbei ist" 

Noch schärfer äußerte sich Wiens FPÖ-Chef Dominik Nepp. "5 gute Jahre, wenn es mit diesem 'Scheißblatt' endlich vorbei ist", schrieb der Freiheitliche auf X (vormals Twitter) und drohte damit auch mit dem Streichen der Presseförderung. 

Die Empörung über Nepps Sager ließ nicht lange auf sich warten. Zahlreiche User aber auch viele Journalisten kritisierten Nepp für seine Drohung. "Was jetzt? Ihr schreit doch immer, dass die Medien über euch Unwahrheiten verbreiten. Jetzt bringen sie mal 1:1 eure Aussagen und dann ist es auch wieder nicht recht", kommentierte etwa eine X-Nutzerin.

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