Am Montagabend war SPÖ-EU-Politiker Andreas Schieder in der ''ZiB2'' zu Gast.
Der EU-Spitzenkandidat der SPÖ, Andreas Schieder, war am Montagabend zu Gast in der "ZiB2" und musste sich den Fragen von ORF-Anchor Martin Thür stellen. Gleich zu Beginn ging es um die Haltung der Roten im Nahost-Konflikt.
Schieder sehe in den Äußerungen Bablers und seinen eigenen keinen Widerspruch. Man müsse auch auf das Leid der Zivilbevölkerung achten und als Sozialdemokrat "ist man auf der Seite der Menschen". Thür hält dagegen, ob es nicht legitim sei, dass Israel versuche - auch mit Waffengewalt - Geiseln aus den Tunneln der Hamas zu befreien. Schieder gab Thür hier Recht, betonte aber wieder, auch nicht das Leid der Zivilbevölkerung zu vergessen.
"Ich bin glühender Europäer"
Anschließend wollte Thür wissen, warum sich Schieder und seine Fraktion im EU-Parlament gegen Freihandelskommen aussprächen? Die EU verdiene damit immerhin sehr viel Geld, schafft Jobs und Wohlstand, gerade in einem Exportland wie Österreich, so Thür. "Auch da haben Sie absolut recht", stimmt der SPÖ-Politiker erneut zu. Allerdings dürfe dies nicht auf Kosten der Arbeiter, schlechten Arbeitsbedingungen oder dergleichen gehen. Daher setze man sich auch aktiv für ein Lieferkettengesetz ein.
Warum man Schieder wählen sollte? "Ja, ich bin für Europa, ich bin glühender Europäer", aber er sei fest davon überzeugt, dass man noch viel mehr machen könnte. "Ein Binnenmarkt für Europa reicht nicht. Da braucht es auch soziale Gerechtigkeit.", so Schieder.
Wahlziel: Erster - oder doch nicht?
Zum Schluss des Gesprächs wollte Thür noch wissen, was das Wahlziel der SPÖ bei der EU-Wahl im Juni sei. Schieder antwortete nicht konkret, redete rundherum. Thür hakte nach, Schieder wich aus. Schlussendlich entlockte Thür dem EU-Abgeordneten doch noch ein kleines Geständnis heraus. "Also verstehen Sie unter gewinnen, dazugewinnen oder Erster werden?", fragte Thür. "Natürlich, natürlich, oder was verstehen Sie denn unter gewinnen?", entgegnete Schieder. "Also wollen Sie Erster werden", endete Thür das Gespräch.