Grüner Ausraster

Schilling Causa: Grüne werfen Kritikern "Silberstein-Methoden" vor

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Die grüne Generalsekretärin Olga Voglauer bedient sich in Verteidigungs-PK für Lena Schilling nun Spiel mit Antisemitismus und wirft plötzlich Schillings Kritikern "Silberstein-Methoden" vor und will SP-Kandidat Schieder belasten. 

Die jüngsten Enthüllungen im Fall Lena Schilling - Stichwort, die grüne EU-Spitzenkandidatin habe die "Grünen gehasst" - lassen offenbar die Nerven in der grünen Parteiführung durchgehen.

Voglauers "Silberstein-Methoden"-Vorwurf empört

Grün-Generalsekretärin Olga Voglauer, die heute neben Schilling zur Verteidigung ausreitet, agiert dabei in alter türkiser und blauer Manier und fängt aus dem nichts heraus mit abstrus wirkendenden Vorwürfen der "Silberstein-Methoden" an. Silberstein war bekanntlich ein israelischer Polit-Berater von Ex-SPÖ-Kanzler Christian Kern. Die Silberstein-Erwähnung kann freilich als gefährliches Spiel mit Antisemitismus gewertet werden.

Grüne greifen jetzt Andreas Schieder in Schilling-Affäre an

Zudem versucht Voglauer in der PK auch noch SPÖ-EU-Spitzenkandidat Andreas Schieder mit in den Gossip-Girl-Sumpf zu ziehen. Sie fragte bei der Pressekonferenz, ob "es ein Zufall" sei, dass Sebastian Bohrn-Mena einst in der SPÖ Penzing Mitglied gewesen" sei. "Also dort wo Schieder tätig" ist. 

Voglauer und Grünen-Führung versuchen die Vorwürfe gegen Schilling als "Kampagne der Roten" zu framen. Was zunehmend mehr Grünen übrigens missfällt. 

Schilling ist "extrem wütend"

Sie sei "extrem wütend", erklärte Schilling in ihrem Statement. Sie habe nie ein Geheimnis daraus gemacht, dass sie den Grünen früher kritisch gegenüber gestanden sei, denn "wo man viele Erwartungen hat, übt man auch harte Kritik". Aber sie wolle Klimapolitik machen, und das gehe nur mit den Grünen, deshalb habe sie sich zur Kandidatur entschieden. "Ich stehe hier heute als eine Grüne", unterstrich sie. Als Signal habe sie heute einen Antrag auf die Parteimitgliedschaft abgeschickt. Dass sie einen Wechsel zur Linksfraktion überlegt habe, "das ist ein Bullshit". "Ich verstehe schon, dass grad viele Menschen eine Rücktritts-Story sehen wollen, aber die wird es nicht geben." 

Der "Standard" hatte unter Berufung auf nicht namentlich genannte damalige Vertraute von Überlegungen Schillings berichtet, nach der Wahl der Linksfraktion im EU-Parlament beizutreten. Zudem wurde eine Chat-Aussage veröffentlicht, in der Schilling der Aktivistin Veronika Bohrn Mena geschrieben hatte, sie habe ihr Leben lang "niemanden so sehr gehasst" wie die Grünen. Schon vor zwei Wochen waren anonymisierte Vorwürfe publiziert worden, die ein ungünstiges Charakterbild der Quereinsteigerin aus der Aktivistenszene zeichneten. 

Babler reagiert

SPÖ-Chef Andreas Babler betonte, auf entsprechende Vorwürfe in einer davor abgehaltenen Pressekonferenz angesprochen, es gebe "keine Verbindung einer SPÖ mit Lena Schilling". Von irgendwelchen Treffen von Personen aus dem SPÖ-Umfeld mit der Spitzenkandidatin der Grünen für die EU-Wahl wisse er nichts. Er verfolge die Debatte in den Medien und verfüge über keine anderen Informationen. Und, so Babler: Er wolle sich auch nicht in Parteiinterna der Grünen einmischen. Gleichzeitig nutzte der SPÖ-Chef die Pressekonferenz, um zu betonen, dass auch er den Kampf gegen Erderhitzung mit großer Leidenschaft verfolge.

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