131 Millionen Euro

Signa-Beben: Landeshauptmann Wallner will "Aufklärung" bei Hypo-Vorarlberg-Krediten

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Die Krise um die Hypo Vorarlberg spitzt sich zu. Das Geldinstitut will am Dienstagnachmittag in einer Pressekonferenz über Sachlage aufklären. Es geht um 131 Millionen Euro.

Das krachende Signa-Imperium sorgt weiter für Wirbel. Vorarlbergs Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) sagte am Dienstag, dass "Aufklärung und volle Transparenz" in Sachen Kreditvergabe der Hypo Vorarlberg Bank an die Signa-Gruppe jetzt "unumgänglich" sind.

Bank könnte infolge der Signa-Pleite bis zu 131 Mio. Euro verlieren

Das Geldinstitut werde am Nachmittag in einer Pressekonferenz den Sachverhalt aufklären, anschließend werde er für eine Bewertung aus Sicht des Landes zur Verfügung stehen, so der Landeshauptmann. Medienberichten zufolge könnte die Bank infolge der Signa-Pleite bis zu 131 Mio. Euro verlieren.

oe24 berichtete über den hektischen Versuch der Hypo Vorarlberg, doch noch  Sicherheiten für ihre Millionen-Kredite  von der Signa zu erhalten. Die Rating-Agentur Standard & Poors gab der Bank einen negativen Ausblick .

Empörung über zu locker vergebene Kredite

Die Finanzmarktaufsicht (FMA) liefert gerade Unterlagen an den COFAG-U-Ausschuss. Im Mittelpunkt der Kritik sowie der öffentlichen und politischen Empörung steht, dass Kredite zu locker vergeben worden sein könnten.

61% der Kredite unbesichert? 

Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) ging im November 2022 zudem davon aus, dass 61 Prozent des damals an die Signa-Gruppe vergebenen Kreditausmaßes der Hypo Vorarlberg unbesichert waren.

Hypo-Vorstandschef um Beruhigung bemüht

Hypo-Vorstandschef Michel Haller seinerseits betonte am Freitagabend, dass sein Haus Kredite nur zu marktüblichen Konditionen und mit entsprechenden Besicherungen vergebe. Zum konkreten Fall hat sich Haller mit Verweis auf das Bankgeheimnis bisher nicht geäußert - die Bank hat mittlerweile allerdings beim Masseverwalter der insolventen Gruppe beantragt, Auskunft geben zu dürfen.

Wallner - er ist Eigentümervertreter der Hypo Vorarlberg, die zu knapp 77 Prozent im Eigentum des Landes steht - hat für 12.00 Uhr die Landtagsfraktionen zu einem Gespräch eingeladen. Die Grünen als Regierungspartner der ÖVP, FPÖ, SPÖ und NEOS fordern vehement Aufklärung. Eine Landtagsanfrage wurde eingebracht, am Mittwoch wird das Thema in der "Aktuellen Stunde" des Landtags debattiert. Der Landeshauptmann hielt es für wichtig, die Fraktionen noch vor der Landtagssitzung am Mittwoch zu informieren.

Hypo Vorarlberg hatte bereits 2023 einen starken Gewinneinbruch  

Die Hypo Vorarlberg hat für das Jahr 2023 bereits Ende Jänner einen Gewinneinbruch gemeldet. Das Geldinstitut gab ein Ergebnis vor Steuern (EGT) in Höhe von 91,2 Mio. bzw. von 53,1 Mio. Euro nach Fair-Value-Bewertungseffekten bekannt. 2022 hatten sich diese Kennwerte auf 83,5 Mio. bzw. 160,7 Mio. Euro belaufen, das EGT brach damit zum Vorjahr nach der Berücksichtigung von Bewertungseffekten um rund 67 Prozent ein. Es seien alle notwendigen Risikovorsorgen getroffen worden, sagte Haller damals. 

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