Antisemitischer Clip

SPÖ-Jugend: Anzeige gegen TikTok wegen Holocaust-Verharmlosung

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Die Junge Generation (JG) Wien erstattet Anzeige gegen die Social-Media-Plattform TikTok wegen Holocaust Verharmlosung. 

Der Vorsitzende der SPÖ-Jugendorganisation Alexander Ackerl hat Anzeige gegen die Plattform TikTok bei der Staatsanwaltschaft und der österreichischen Medienbehörde KommAustria erstattet. Hintergrund ist ein Video, welches einem österreichischen Nutzer ohne Anlass in den "For You"-Feed eingespielt wurde, begründet die Junge Generation ihren Schritt. In dem Video wurde der Holocaust gerechtfertigt. „Es ist nur eines von vielen üblen, antisemitischen Videos auf TikTok. Wir nehmen es jedoch zum Anlass, diesen Konzern zur Rechenschaft zu ziehen. ‘Nie wieder!’ gilt auch für TikTok, ebenso wie das österreichische Verbotsgesetz!“ so Ackerl. Die Anzeigen liegen oe24 vor. 

Stereotype Darstellung und Holocaust-Verharmlosung 

Das fragliche Video beginnt mit einem Mann, der in provokantem Ton fragt: "Sie erzählen mir also, dass die Deutschen eines Tages einfach so durchgedreht sind?". Der selbe Mann erscheint auch in der nächsten Szene, diesmal jedoch mit einer stereotypen jüdischen Verkleidung, also mit Hakennase aus Gummi und falschem Bart. Er antwortet auf die Frage: "Ja, eines Tages drehten sie durch." Eine übertriebene Gestik soll die stereotype Darstellung weiter verstärken, gefolgt von einer skeptischen Reaktion: "Ich weiß es nicht, Mann. Irgendetwas kommt mit hier faul vor."

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Beschwerden wurden abgelehnt. 

© zVg
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Laut JG meldete der betroffene Nutzer - der wohl nicht der einzige war, dem dieses Video vorgeschlagen wurde - den Clip unverzüglich. Nach 30 Minuten wurde die Beschwerde wegen Verstoßes gegen die "Community Guidelines" abgelehnt. Begründung: Das Video verstößt nicht gegen die Richtlinien. Ein detaillierter Einspruch des Nutzers wurde dann erneut prompt abgelehnt - mit derselben Begründung. 

Alexander Ackerl

Alexander Ackerl, Vorsitzender der Jungen Generation Wien. 

© SPÖ Wien

Das Video ist derzeit noch immer online abrufbar, während es in Deutschland gesperrt ist. Demnach habe TikTok, so argumentiert die JG Wien, wohl Kenntnis über den holocaust-revisionistischen Charakter des Videos. 

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Fragwürdiger Beitrag ist in Deutschland nicht abrufbar. 

© zVg
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„Es ist unfassbar, dass ein derart antisemitisches Video auf einer so großen Plattform wie TikTok nicht nur existiert, sondern auch nach Meldung und Einspruch nicht entfernt wird. Diese grobe Verharmlosung des Holocausts ist nicht nur eine Beleidigung für die Opfer und Überlebenden, sondern auch eine klare Verletzung des österreichischen Verbotsgesetzes und der europäischen Vorschriften wie des Digital Services Act", so Ackerl.

Die Junge Generation fordere daher ein sofortiges Handeln der Behörden und eine Überprüfung der Melde- und Beschwerdeverfahren auf TikTok. „Wir werden nicht zulassen, dass antisemitische Inhalte ohne Konsequenzen verbreitet werden. Die Plattformen müssen ihre Verantwortung wahrnehmen und sicherstellen, dass solche Inhalte nicht online bleiben.“ betonte Ackerl.

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