Mario Leiter wird künftig die SPÖ Vorarlberg führen. Damit ist auch die letzte Frau an der Spitze einer roten Landespartei Geschichte.
Der Parteivorstand hat den Bludenzer Stadtpolizeikommandanten am Montagabend in Götzis (Bezirk Feldkirch) mit 86,48 Prozent zum neuen Landesparteivorsitzenden designiert.
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Der 57-Jährige wird damit auf Interimschefin Gabi Sprickler-Falschlunger folgen, bestätigte die Partei nach Sitzungsende. Die offizielle Vorstellung erfolgt am Dienstag, gewählt wird Leiter bei einem Parteitag im Frühjahr 2024. Damit werden alle Landesparteichefs der SPÖ ausschließlich Männer sein.
Gabi Sprickler-Falschlunger macht für Leiter Platz
Von den 37 Anwesenden votierten laut SPÖ am Montag 32 für Leiter, der die Vorarlberger Genossen nun auch als Spitzenkandidat in die Landtagswahl 2024 führen dürfte. Die seiner Designierung vorangegangene Diskussion verlief laut einem Teilnehmer "sachlich und in guter Stimmung". Leiter habe sich über seine Wahl sehr gefreut und viel Applaus bekommen. Derzeit hat der frühere Bludenzer Vizebürgermeister keine politische Funktion inne.
Ruf als guter Wahlkämpfer
Vom neuen Parteichef erhofft sich die Sozialdemokratie Erfolge bei der Landtagswahl 2024, denn 2019 blieb die SPÖ in Vorarlberg mit 9,5 Prozent Wählerzustimmung neuerlich auf Tiefstand. Leiter gilt als guter Wahlkämpfer und kann mit Niederlagen umgehen: Er maß sich in der Lokalpolitik bereits zweimal in harter Schlacht mit den jeweiligen ÖVP-Kandidaten, er unterlag beide Male nur knapp. Sein Amt als Vizebürgermeister legte er in der Folge im Frühjahr 2021 zurück, um Kommandant der Bludenzer Stadtpolizei zu werden.
Leiter nicht Wunschkandidat
Bereits in den vergangenen Wochen und Monaten gab es vermehrt Signale aus der Partei in Richtung Leiter, wenn das auch zunächst niemand bestätigen wollte. Er war in der Vergangenheit immer wieder als SPÖ-Chef im Gespräch, kam dann aber nicht zum Zug bzw. winkte selbst ab. Der Wunschkandidat ist Leiter auch diesmal nicht, so hatte sich Noch-Parteichefin Sprickler-Falschlunger, die die Leitung nach innerparteilichen Querelen übernommen hatte, eine Frau an der Spitze gewünscht.