„Programme“, Bezirkstouren, Roadshows und jede Menge Sticheleien.
Wien. Andreas Babler – der Traiskirchner – hat zumindest in Sachen Auftritte die Nase vorne. Er tingelt derzeit von Steyr bis Bregenz, von Villach bis Graz scheinbar pausenlos vor SPÖ-Mitgliedern auf. Er versucht seinen Wahlkampf um die SPÖ-Spitze – die Mitgliederbefragung darüber startet am 24. April – auf Anti-Establishment und Sozialfighter anzulegen.
Doskozil geht auf "Freundschaft-Tour" in alle Bundesländer
Mit Kern als Spitzenkandidat käme SPÖ nur auf 20%
Hans Peter Doskozil – der burgenländische SPÖ-Landeschef – startet eine „Roadshow“, mit ausgewählten Terminen an Wochenenden bis die Mitgliederbefragung losgeht. Er legt seinen SPÖ-internen Wahlkampf – wie bereits in den vergangenen fünf Jahren – als der vor, der angeblich „Schwarz-Blau verhindern“ könne und er preist sein „Modell Burgenland“ an. Babler baut mehr auf Social Media – mit pathetischen Hashtags wie #basisbrennt und die Jugend – während Doskozil eher auf ihm vertraute Journalisten und die Funktionärsschicht setzt.
Nur eine – Parteichefin Pamela Rendi-Wagner – scheint derzeit in diesem Casting, bei dem es um ihren Job geht, zu fehlen. Sie werde sich erst in den kommenden Wochen verstärkter einbringen, aber auf einen expliziten Wahlkampf verzichten, heißt es aus der SPÖ. Sie wolle „weiter auf das Thema Teuerung und Zuverlässigkeit“ setzen, sagt ein Stratege und klassische Interviews machen. Alle drei Favoriten um den Chefjob scharen zudem Unterstützer um sich.
Rendi hat Wiens Ludwig und Häupl im Team
Lager. Hinter Rendi-Wagner versammeln sich jedenfalls Wiens Bürgermeister Michael Ludwig – er ist als einziger SP-Landeschef klar deklariert – und sein Vorgänger Wiens Ex-Bürgermeister Michael Häupl. Damit wären zumindest in Wien die zwei einst rivalisierenden Flügelvertreter in ihrem Camp. Ebenfalls auf ihrer Seite steht SP-Frauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner, AK-Chefin Renate Anderl und offenbar auch der einstige Bundespräsident Heinz Fischer.
Babler hingegen kann mit Ex-Finanzminister Ferdinand Lacina, der einstigen Chefin der SPÖ-Oberösterreich Birgit Gerstorfer und SJ-Vorsitzenden Paul Stich aufwarten.
Doskozil bringt Schlögl, Babler dafür Lacina
Unterstützer. Doskozil hat Ex-Minister Karl Schlögl – einst prominenter Vertreter von Rot-Blau – Max Lercher und die Mandatarin Tanzler im Team. Babler den einstigen populären Minister Lacina, Ex-OÖ-Chefin Gerstorfer und SJ-Chef Stich hinter sich.