"Begegnungszone"
Tischtennis und Darts: "Villa Kunterbunt"-Wirbel in Gewesslers Ministerium
23.08.2024Kurz vor der Wahl sollen im Klimaschutzministerium noch Tischtennistische und Dartsautomaten angeschafft werden. Manche, die dadurch eine Vertreibung von blauen und schwarzen Beamten befürchten, sprechen gar von einer "Villa Kunterbunt".
Rund fünf Wochen vor der Nationalratswahl gehen im Klimaschutzministerium noch einmal die Wogen hoch. In dem von Leonore Gewessler (Grüne) geführten Ressort werden noch Mitarbeiterfragen diskutiert, etwa ob die Beamten lieber Dartautomaten oder Tischtennisplatten haben würden. Diese sollen in einer neuen "Begegnungszone" im Haus in der Radetzkystraße aufgestellt werden, berichtet der "Kurier". Das Vorhaben soll noch vor der Wahl beschlossen werden. Insgesamt könnten bis zu 70 Mitarbeiter dorthin umgesiedelt werden.
Ein großer Umbau des in die Jahre gekommenen Hauses stünde eigentlich erst 2028 an. Aber bereits nach der Nationalratswahl im September könnte es im Ressort zu Arbeiten kommen. Hintergrund: Noch ist völlig offen, ob es auch in der nächsten Regierung ein großes Klimaschutzministerium geben wird oder es nur ein kleineres Verkehrsministerium geben wird.
"Villa Kunterbunt" und Generationenkonflikt
Hinter der geplanten 500 Quadratmeter großen Begegnungszone - auch gemütliche Sofas sollen aufgestellt werden - orten manche gar, dass blaue und schwarze Beamte dadurch vertrieben werden sollen. Sogar von einer "Villa Kunterbunt" ist die Rede. Zudem sollen auch Großraumbüros geschaffen werden. Dadurch, so fürchten einige, würden jedoch viele Informationen schnell die Runde machen. Informationen, die in einem Ministerium auch mal geheim sein könnten.
Laut dem "Kurier"-Bericht sei auch eine Art Generationenkonflikt ausgebrochen. "Alteingesessene Beamte gegen Grüne Tischtennisspielerinnen", erklärte ein Ressort-Insider.
Aus dem Ministerium heißt es gegenüber dem "Kurier", dass noch keine finale Entscheidung getroffen wurde. Und: "Generell erfolgt im Ministerium keinerlei Unterscheidung von Mitarbeitern aufgrund einer möglichen Parteizugehörigkeit. Das ist rechtlich auch unzulässig. Nach aktuellem Planungstand ist eine Umsetzung im sechsten Stock angedacht – diese Fläche bietet sich an, da sich dort aktuell vergleichsweise große Besprechungsräume und wenige Büros befinden."