Die FPÖ führt weiterhin klar in der oe24-Umfrage. Bringt Herbert Kickl den Vorsprung ins Ziel?
Noch sind es 50 Tage bis zur Nationalratswahl am 29. September – der Intensivwahlkampf ist noch gar nicht richtig angelaufen.
Doch auch angesichts der aktuellen Lazarsfeld-Umfrage für oe24 (2.000 Interviews, 29. 7. – 6. 8., max. Schwankung 2,2 %) stellt sich die Frage: Ist die Wahl nicht schon längst entschieden? Tatsächlich führt die FPÖ von Herbert Kickl bereits seit Herbst 2022 stabil die Umfragen an. Zwar sind die Blauen von Höhenflügen über der 30-%-Marke inzwischen weit entfernt – die aktuellen 27 % ergeben aber immer noch Platz 1. Auch wenn man die Schwankung von 2,2 % berücksichtigt, schaut es gut für die Blauen aus. Lazarsfeld-Präsident Werner Beutelmeyer sagt auf oe24 dazu: „Wenn nicht ein ganz brutales Ereignis eintritt, hat die FPÖ Platz 1.“ Nachsatz: Natürlich könne immer etwas passieren.
Vorteil der FPÖ ist weniger die eigene Stärke – sondern die Schwäche der Konkurrenz: Die ÖVP liegt mit 23 % vier Prozentpunkte hinter der Kickl-Partei. Zwar gab’s nach dem knappen EU-Wahlergebnis im Juni etwas Aufwind –Kopf-an-Kopf-Rennen gibt es vorerst aber noch nicht. Auch wenn die ÖVP auf interne Umfragen verweist, die das anders sehen.
Negativer Babler-Effekt. Auf nur 22 % kommt indes die SPÖ, das ist nur Platz 3. Dass die Roten die Kanzlerpartei noch überholen, hält Beutelmeyer nicht für sehr wahrscheinlich: Die Werte für die Roten seien zwar nicht so schlecht – die persönlichen des Spitzenkandidaten Andreas Babler aber schon.
Kanzlerfrage. Sieht man sich die Kanzlerfrage an, kommt Babler auf nur 11 %, Kickl hat mit 21 % fast das Doppelte. Karl Nehammer erreicht immerhin 16 %.Wlazny überholt Kogler. Mit 10 % sind die Neos weiter vor den Grünen, die bei nur 8 % halten. Mit 5 % wäre die Bierpartei knapp im Parlament. In der Kanzlerfrage hat Parteichef Wlazny sogar Werner Kogler überholt.