In der vergangenen Woche gab es eine heftigere Wahlkampfdosis als den meisten Menschen gut tut.
Fünf Tage mit Pleiten, Pech und Brutalität – die vergangene Woche lässt erahnen, was uns vor der Wahl droht, die ja im September 2024 stattfinden soll. Der Wahlkampf tobt schon jetzt – garniert mit Panik und Hysterie.
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FPÖ-Altvorderer Mölzer bei den Taliban in Kabul.
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Eine Pleite hat die die umfrageverwöhnte Partei von Herbert Kickl erlebt – als Andreas Mölzer und Johannes Hübner in trauter Eintracht in Kabul zu sehen waren, um einen Alt-Rechtextremen frei zu kommen. Kickl reagierte unentspannt, wollte von den FPÖ-Urgesteinen und deren Reise nichts wissen. Ein Parteiausschluss ist nicht ausgeschlossen, allerdings scheute sich Kickl davor, Mölzer und Hübner, der immerhin noch bis vergangenen Sommer im Bundesrat gesessen war, bei „Gefahr in Verzug“ sofort auszuschließen.
Dafür packte Kickl die Gelegenheit am Schopf, den außenpolitische Sprecher Axel Kassegger zu entmachten. Einen Taliban-Touch kann Kickl brauchen wir einen Kropf – für die FPÖ-Gegner ist das ein gefundenes Fressen. Außenminister Alexander Schallenberg konnte verkünden, sein Ministerium habe den FPÖ-Klub gewarnt. Doch irgendwo ist die Warnung verschütt gegangen.
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SPÖ-Schwergewicht Ernst Nevrivy am See.
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Pleite & Pech für die SPÖ: Die Wiener Landespartei geht im Badehaus-Sumpf um Bezirkskaiser Ernst Nevrivy unter, inzwischen wurde bekannt, dass Gemeinde und Bezirksrätinnen, ein weiterer Bezirksvorsteher und eine Stadträtin auf mehr oder weniger transparente Art und Weise zu kleinen Erholungsoasen an Teichen und in Gärten gekommen waren.
Parteichef Andreas Babler versuchte ein Machtwort, Nevrivy denkt aber nicht an Rücktritt — jetzt blüht der SPÖ eine Landtagssondersitzung, für die FPÖ und ÖVP schon jetzt die Messer wetzen.
Dann kam Pech dazu als Sora-Chef Günther Ogris ein nicht bestelltes Wahlkampfkonzept für Babler an 800 Personen schickte, jetzt ist SORA den lukrativen ORF-Hochrechner-Auftrag los – und Babler ohne sein Zutun blamiert.
- Fall Nevrivy: Rechnungshof prüft jetzt Kanal-Kosten
- SPÖ-Papier geleakt: ORF beendet Wahl-Zusammenarbeit mit SORA
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Nehammer gibt Essenstipps für arme Kinder.
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Brutalität: Und weil der guten Dinge 3 sind, fand ein Skandal-Video mit einem gegen Arme und Arbeitslose wetternden Kanzler über einen ÖVP-Fan an die Öffentlichkeit, in dem Karl Nehammer nicht nur Hamburger für hungernde Kinder empfahl sondern sich über Frauen echauffierte, die Teilzeit arbeiten. Für SPÖ und FPÖ klarerweise brutal und gefühllos.
Das Pickerl wird Nehammer nicht mehr los. Will er offenbar auch nicht: Just jener ÖVP-Obmann, gegen den der Wirtschaftsbund massive Bedenken hatte, pflegt jetzt lieber ein Image als Fan von „Leistung“ aber nicht von Sozialleistungen.
Am Freitag musste die halbe ÖVP ausrücken um den Kanzler zu verteidigen und die Aussagen zurechtzurücken. ÖVP-Generalsekretär Christian Stocker behauptete sogar, dass mit dem Nehammer-Video das Ogris-Babler-Papier „verwirklicht“ werde.
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Babler präsentiert sich als Politiker mit Herz und lässt kochen.
Babler schlug auf seine Art zurück und ließ im Traiskirchner Gemeinderat die Aktion „Volxküche“ mit dem „Rechtsanspruch auf täglich warmes, frisch gekochtes Essen“ umsetzen.