Von Dienst nach Vorschrift bis zum Volksbegehren: Ärztekammerpräsident Dorner kündigt in ÖSTERREICH Maßnahmen gegen die Einsparungspläne an.
Nach Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (SPÖ) gerät jetzt auch Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky (ÖVP) ins Visier der Ärzte. Diese Woche werden neue Plakate an die Wiener Ordinationen versendet. Sie zeigen Kdolsky in schwarz-weiß als „Partylöwin“, darunter der Spruch: „Sie ist nur für sich da.“ Die Ärzte hingegen präsentieren sich in Farbe als „Patiententiger“, Motto: „Wir sind für Sie da.“ Die Plakate begleiten das Patientenbegehren, das bis Ende April verlängert wurde.
Ärztekammer-Präsident Walter Dorner empört sich im Gespräch mit ÖSTERREICH auch gegen die durchgesickerten Pläne für Einsparungen im Gesundheitswesen: „Die Ärzte jetzt als die großen Geldverschwender hinzustellen, ist ungerecht. Wir werden uns dagegen wehren.“
Dienst nach Vorschrift
Die Maßnahmen will Dorner aber nur
andeuten: „Es könnte sein, dass man die Arbeit nur mehr streng nach
Vorschift macht. Und wer sagt, dass ein e-card-Vertrag ewig sein muss? Es
könnte auch passieren, dass es eine größere EDV-Störung gibt.“ Auch ein
Volksbegehren schließt der Ärztechef nicht aus: „Wenn das Papier genauso von
der Regierung übernommen wird, wird es sogar noch mehr geben. Wir werden
sicher unsere demokratischen Mittel ausschöpfen.“ Einen Streik lehnt Dorner
ab: Dieser würde nur auf dem Rücken der Patienten ausgetragen. Von Kdolsky
wünscht sich Dorner, dass sie „in dieser heiklen Diskussion ihren klaren
Blick als Ärztin hervorkehrt und das Hirn, das ja vorhanden ist, dazu
verwendet“.
Mehr Details am Mittwoch?
Schon am Mittwochkönnte es um die
Gesundheitsreform noch mehr Aufregung geben: Wirtschaftskammerpräsident
Christoph Leitl und ÖGB-Präsident Rudolf Hundstorfer sollen dem Vernehmen
nach das Reformpapier präsentieren.
(sih, kaa)