Nach Spendenregel
Pechlaner verlässt ORF-Publikumsrat wegen Pröll
18.12.2008
Der Ex-Chef des Wiener Tiergartens Schönbrunn ist sauer auf den ÖVP-Minister wegen der Regelung des Steuerbonus bei Spenden.
Aus Protest gegen den Ausschluss von Umwelt- und Tierschutzorganisationen beim Steuerbonus für Spenden tritt der frühere Direktor des Tiergartens Schönbrunn und Präsident des WWF Österreich, Helmut Pechlaner, aus dem ORF-Publikumsrat aus. Pechlaner wurde im Jahr 2001 vom damaligen Bundeskanzler Wolfgang Schüssel in den Publikumsrat bestellt und saß dort bis dato auf einem ÖVP-Ticket.
Böse auf Josef Pröll
Mit seinem Rücktritt protestiere
er "gegen die Abqualifizierung und Verunglimpfung der Umweltorganisationen
als Aktivisten und Demonstranten durch Vizekanzler Josef Pröll", teilte der
World Wide Fund For Nature mit.
Ortet Geringschätzung
Pröll hatte den Ausschluss der
Umwelt-NGOs damit begründet, dass er in Zeiten der Finanzkrise Prioritäten
setzen müsse. Er sehe nicht die Notwendigkeit "Steuergelder dorthin zu
lenken, wo durch Aktionismus, durch Demonstrationen gute Lobbyingarbeit
geleistet wird", so Pröll. Für Pechlaner ist "dies nicht nur eine
Geringschätzung der Arbeit des WWF sondern auch aller Bürger, die sich um
Umwelt- und Naturschutz sorgen".
"Ab(vize)kanzeln"
Wenn die neue Regierung die
österreichischen Umweltorganisationen derart "ab(vize)kanzle", fühlt sich
Pechlaner als Präsident des WWF und damit Repräsentant einer solchen
Organisation als Regierungsbeauftragter in dem ORF-Gremium ebenfalls nicht
erwünscht, erklärt er seinen Schritt.