Wie das deutsche Vorbild: Die österreichische Pegida ist völlig zerstritten und führerlos.
Nur rund 300 Besucher beim ersten „Spaziergang“ der Pegida am Montag, antisemitische Parolen, Ermittlungen wegen Nazi-Grüßen, abgebrochene Interviews – die „Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“ hatten keinen guten Start in Österreich. Jetzt zieht sich das „Gesicht“ der Pegida Österreich zurück.
VIDEO: Pegida-Chef tritt ab
Georg Immanuel Nagel, „freisinniger Publizist“, der für rechte Magazine wie Zur Zeit (von FPÖ-Politiker Andreas Mölzer) schreibt, hat am Mittwoch via Twitter verkündet, nicht mehr für Pegida sprechen zu wollen. Von nun an werde die islamfeindliche Gruppe „wie in Dresden keine Presse-Interviews mehr geben“. Hintergrund: Offene Kritik an der schwachen Leistung Nagels ist auch auf der Facebook-Seite der Pegida immer mehr geworden. Bei der Demo am Montag musste er vor lauter Chaos sogar seine Rede unterbrechen.
Abschiedsbrief kündigt weitere Demos an
Einen persönlichen „Abschiedsbrief“ für die Medien gab es von Nagel ebenso. Der Student, der bei SM-Partys im rosa Plüsch-Overall mit Kunstpenis auftritt, schreibt in dem schwülstig formulierten Text, dass es seine Aufgabe war, „PEGIDA ein Gesicht zu geben und mit geschickter Pressearbeit größtmögliche Medienaufmerksamkeit zu erregen“.
© APA
Die Demonstranten der PEGIDA und die Gegendemonstranten bringen die Innenstadt zum Kochen.
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Er gibt zwar zu, manchmal „ganz schön patschert“ dabei gewesen zu sein, mit Eigenlob spart er aber trotzdem nicht: „ Meine Arbeit ist getan. Auch ohne mich werden die europaweiten Bürgerproteste weitergehen.“
Einsicht
Keine Entschuldigung gibt es von Nagel für die Neonazis
, die bei der Kundgebung mitmarschierten, er nennt sie nur „Volldeppen“, die sich eingeschlichen hätten. Für sich selbst schwafelt Nagel von einem „Platz im Feuilleton“.
(pli)