Karl Blecha (SPÖ):
Pensionen: Nachschärfung, keine Reform
26.02.2016
Der Pensionistenverband sieht keinen Bedarf für eine größere Reform.
Der SPÖ-Pensionistenchef Karl Blecha (SPÖ) erwartet, dass es am Pensionsgipfel am Montag Nachschärfungen beim Rehageld gibt, eine größere Reform lehnt er aber ab. Der Arbeitsmarkt sei das Problem, nicht die Pensionen, sagte Blecha am Freitag in einer Pressekonferenz mit SPÖ-Jugendsprecherin Katharina Kucharowits. Für die Verhandlungen bis zum 29. Februar schlägt er eine zweiwöchige Nachfrist vor.
Kein fixer Termin
Laut Blecha gibt es für die politischen Gespräche am Montag noch keinen fixen Termin. Er geht davon aus, dass zwischen SPÖ und ÖVP auch am Wochenende geredet wird. Zur Harmonisierung der Pensionssysteme meinte Blecha, es gebe Modelle, damit diese nicht bis 2045 dauert. Man müsste aber auch mit den davon Betroffenen, den Beamten und den Ländern, sprechen.
Gerechte Jobs
Blecha sowie Kucharowits forderten gerechte Jobs für ältere sowie jüngere Menschen. Neben der Ausbildungspflicht benötige das System auch eine Beschäftigungsgarantie. Das staatliche Umlageverfahren des derzeitigen Pensionssystems sei sicher, wenn junge Leute auch "faire Jobs" bekommen, so Kucharowits.
Ende unbezahlter Praktika
Weiters forderte Kucharowits ein Ende unbezahlter Praktika, oftmals hätten junge Menschen eine gute Ausbildung oder abgeschlossene Studien und "hüpfen von einem Praktikum zum anderen und können dementsprechend auch nichts ins System einbezahlen", so die Vorsitzende der "Jungen Generation". "Unser System lebt von der Erwerbsquote", sagte Blecha, angesichts der hohen Arbeitslosigkeit brauche es eine Arbeitsmarktreform samt Wertschöpfungsabgabe und Bonus-Malus-System. "Das ist ein Problem, dass die Wirtschaft lösen muss, nicht die Pensionisten".
"Pfadfinderaufgabe"
Blecha sieht den Pensionsgipfel am Montag als "Pfadfinderaufgabe", die den Referenzpfad für die Ausgabenentwicklung bis 2060 markieren soll. Weiters meinte der Präsident des Pensionistenverbandes Österreich (PVÖ), falls am 29. Februar keine Ergebnisse erreicht werden, sollte es eine Nachfrist von 14 Tagen geben, damit die Zuständigen nicht "einfach aufstehen, ohne Ergebnisse".