Senioren erzählen, wie sie in Zeiten der Rekord-Teuerung über die Runden kommen.
Wien. „Alles ist teurer geworden, schauen Sie nur in den Supermarkt“, schimpft ein älterer Herr und läuft schnell weiter. Die Teuerung im März lag bei enormen 6,8 Prozent. Der Wocheneinkauf hat sich um 13,7 Prozent verteuert. Die Pensionen sind heuer aber nur um 1,8 Prozent angehoben worden. Deshalb fordern immer mehr eine vorgezogene Anpassung der Pensionen schon am ersten Juli um plus 5 %.
ÖSTERREICH hat sich bei den Pensionisten umgehört, wie es ihnen mit der Rekordteuerung geht:
Paul (81), Ex-Koch, muss genau auf den Preis schauen: „Ich habe kein Auto und schaue beim Einkaufen auf die Aktionen. Zwiebeln bekommt man um 1 Euro statt um 2 Euro. Die Teuerung ist sehr hoch. Zu hoch für viele Menschen.“
"Gerade alleinstehende Frauen sind am Limit"
Johanna (68), Ex-Lehrerin, ist mit ihrer Pension zufrieden, kennt aber viele, die Probleme haben: „Ich weiß, dass ich privilegiert bin. Mindestpensionisten haben mit der enormen Teuerung ein großes Problem. Gerade alleinstehende Frauen sind sicher am Limit.“
Elfriede (73) treffen wir vor einem Supermarkt. Sie muss sich seit einigen Monaten einschränken, geht nicht mehr so oft aus dem Haus und spart beim Essen: „Seitdem die Preise gestiegen sind, gehe ich weniger ins Gasthaus.“
Edeltraut (84) spricht Klartext: „Die Teuerung in Österreich ist furchtbar. Auf Dauer ist das finanziell kaum zu stemmen.“
Forderung: "Wir wollen 5 Prozent Erhöhung"
Pensionen. 5 Prozent mehr will Peter Kostelka, der Chef des Pensionistenverbands, um die „irrsinnige Teuerung“ auszugleichen. Auch Ingrid Korosec vom Seniorenbund macht in ÖSTERREICH Druck: „Es muss etwas geschehen. Und zwar schnell.“ Die Regierung überlegt eine Einmalzahlung. Oder eben die Anpassung der Pensionen schon am 1. Juli – dann aber sicher nicht um 5 %, sondern höchstens um 2 %. Denn bei der Anpassung wird die Durchschnittsinflation der letzten 12 Monate herangezogen (3,5 %). Und: Heuer sind die Pensionen bereits um 1,8 Prozent gestiegen.