Zurück ins Arbeitsleben

Pensionisten wollen mehr Geld verdienen

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Hundstorfer zeigt sich zu den Senioren-Vorschlägen gesprächsbereit.

Angesichts der Berichte über aus der Pension ins aktive Berufsleben zurückgeholte Lehrer fordern die Seniorenvertreter von SPÖ und ÖVP, Karl Blecha und Andreas Khol, mehr Möglichkeiten für Pensionisten dazuzuverdienen. Sozialminister Rudolf Hundstorfer (S) zeigt sich darüber gesprächsbereit.

Zurück in die Arbeitswelt
Grundsätzlich finden es Blecha und Khol erfreulich, wenn Pensionisten wieder ins Arbeitsleben zurückgeholt werden. Im Ö1-"Morgenjournal" forderten sie am Freitag, die Zuverdienstgrenze für ASVG-Frühpensionisten entweder deutlich anzuheben oder überhaupt abzuschaffen. Wer länger arbeitet, solle zudem eine höhere Pension bekommen und als dritten Punkt schlagen sie die Einrichtung eines Senioren-Pools vor, bei dem sich arbeitswillige Pensionisten anmelden können.

Lehrerbereich
Im Lehrerbereich ist der Pensionisten-Andrang derzeit übrigens in absoluten Zahlen nicht besonders hoch: Österreichweit dürften in etwa zehn bereits im Ruhestand befindliche Pädagogen Dienst im Klassenzimmer versehen, hieß es aus den Landesschulräten. Das durchschnittliche Pensionsantrittsalter der Lehrer ist übrigens steigend und liegt bei AHS- und BHS-Lehrern laut Unterrichtsministerium derzeit bei 61,3 Jahren (2010), im Pflichtschulbereich je nach Bundesland etwas darunter (57,3 bis 59,9 Jahre/2007)

Sozialminister aufgeschlossen
Der Sozialminister ist den Senioren-Vorschlägen gegenüber aufgeschlossen. Auf Anfrage hieß es in seinem Büro, es gebe bereits eine Arbeitsgruppe, in der auch die Sozialpartner mitarbeiten, wo über diese Fragen diskutiert werden könne. Auch die Ruhensbestimmungen für ASVG-Pensionisten sind dabei ein Thema. Derzeit können Frühpensionisten im ASVG maximal bis zu Geringfügigkeitsgrenze von 374 Euro dazuverdienen. Betroffen sind davon nach aktuellem Stand 115.039 Personen, die in vorzeitiger Alterspension sind - Invaliditätspensionisten nicht mitgerechnet, weil man davon ausgeht, dass sie nicht arbeitsfähig sind. Nach Erreichen des Regelpensionsalters von 65 Jahren (Männer) dürfen die Pensionisten dann unbeschränkt dazuverdienen. Bei den Beamte gibt es übrigens auch für Frühpensionisten keine Ruhensbestimmungen, weil sie der Verfassungsgerichtshof aufgehoben hat.

Teilpension
Ein weiteres Thema in der Arbeitsgruppe ist nach Angaben des Hundstorfer-Büros auch die Frage einer Teilpension. Diese hatte zuletzt ÖVP-Sozialsprecher August Wöginger angeregt. Ältere Arbeitnehmer sollten demnach zum Beispiel 50 Prozent ihrer Pension ausbezahlt bekommen, gleichzeitig aber in einem Teilzeitjob weiterarbeiten. Begründung: Die Pensionsversicherung würde sich bei einer solchen Variante die Auszahlung eines Teils der Pension vorerst ersparen und außerdem weiter Sozialversicherungsbeiträge aus der Berufstätigkeit des "Teilpensionisten" erhalten.

In der Arbeitsgruppe besprochen werden könne auch der Senioren-Vorschlag eines Senioren-Pools für arbeitswillige Pensionisten, hieß es im Büro Hundstorfers. Es wurde aber darauf verwiesen, dass es solche Modelle zum Teil schon gebe. Erste Ergebnisse der Arbeitsgruppe erwartet der Sozialminister jedenfalls bis zum Sommer.

Anreizsystem
Zur Zeit kein Thema für Hundstorfer sind hingegen Wünsche nach einer höheren Pension für länger arbeitende Senioren. "Es gibt schon ein deutliches Anreizsystem", wurde in seinem Büro auf die bestehenden Zuschläge von 4,2 Prozent pro Jahr verwiesen, die es für ein Arbeiten über das 65. Lebensjahr hinaus gibt. Diese Zuschläge gibt es derzeit für maximal drei Jahre, wer also bis 68 arbeitet, kann maximal 12,6 Prozent Zuschläge bekommen.

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