Zahlte nur 66 Euro Miete
Peter Pilz lebt in Sozial-Wohnung
30.09.2012Im Job deckt Pilz Missstände auf. Privat lebt der Gutverdiener zur Mini-Miete.
Im U-Ausschuss geriert sich der Grüne Peter Pilz gerne als „Saubermann“ und großer Aufdecker. Privat scheint er es mit diesen Maßstäben nicht immer ganz so ernst zu nehmen:
Denn Pilz – der als Nationalratsabgeordneter 8.160 Euro im Monat verdient – wohnt in einer Sozialwohnung im Gemeindebau Goethe-Hof in Wien-Donaustadt.
Und das zu besonders günstigen Konditionen: Bis vor kurzem zahlte der Grün-Aufdecker für seine 61,28-Quadratmeter-Wohnung nämlich nur 66,18 Euro Hauptmietzins pro Monat. Das entspricht einem Quadratmeter-Preis von 1,08 Euro!
Hauptmietzins wurde
auf 147,13 Euro „erhöht“
Aufgrund von Sanierungsarbeiten im Gemeindebau wurde der Hauptmietzins zwar nun erhöht, aber auch jetzt kommt Pilz für seine Kategorie-C-Wohnung mit einem Hauptmietzins von 147,13 Euro pro Monat vergleichsweise günstig davon.
Pilz selbst schreibt auf seiner Facebook-Seite, dass er monatlich 230 Euro für seine Wohnung zahle – allerdings sind hier Betriebskosten und Steuern mit eingerechnet.
Zum Vergleich: Der durchschnittliche Quadratmeter-Preis für eine Mietwohnung in Wien-Donaustadt liegt bei 15 Euro, bei Pilz liegt er (nach dessen eigenen Berechnungen) bei rund 3,75 Euro.
Heute hätte Pilz keinen Anspruch auf Sozial-Wohnung
Die Wohnung hat Pilz vor Jahren von seinen Großeltern übernommen – daher auch der günstige Mietpreis, so ein Insider. Rein rechtlich darf Pilz zwar laut den Wiener Mieterbestimmungen in der Sozialwohnung leben, da er zu einem Zeitpunkt dort eingezogen ist, als sein Gehalt noch nicht so hoch war.
Allerdings: Mit einem Monats-Gehalt von 8.160 Euro dürfte der Grüne jetzt nicht mehr in die Sozialwohnung einziehen. Denn die Richtlinien sind eindeutig: Die Gehaltsgrenze liegt bei 2.952,85 Euro für eine Person und 4.400,71 Euro für zwei Personen. Pilz liegt mit seinem Gehalt also deutlich darüber.
Pilz – der seit 1986 im Parlament sitzt – hat damit also schon seit Jahren die Einkommensgrenze für Gemeindewohnungen klar überschritten. Mehr als 20 Jahre lang hat der Grüne für seine Wohnung nur 66,18 Euro Euro Hauptmietzins bezahlt – obwohl er gleichzeitig sein Parlaments-Gehalt bezog.
Allerdings macht der Grüne keine Anstalten aus der Wohnung auszuziehen: „Ich werde hier mein Lebtag nicht mehr ausziehen“, meinte er im profil.
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