Interview

Petzner: "Furchtbar, ihn da liegen zu sehen."

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Jörg Haiders engster Vertrauter im Interview über den Tod des Landeshauptmanns.

ÖSTERREICH: Wie haben Sie vom Tod Jörg Haiders erfahren?

Stefan Petzner: Kurze Zeit davor war ich ja noch mit ihm zusammen. Ich war überrascht, ihn auf dieser Party in Velden zu treffen, weil ich ihn schon im Bärental bei seiner Familie vermutet habe. Er ist dann vor mir weggefahren und er hat mich noch einmal aus dem Auto angerufen – wenig später hat sich dann der Chauffeur bei mir gemeldet und mir gesagt, dass etwas Schreckliches passiert ist.

ÖSTERREICH: Haben Sie gleich das wahre Ausmaß der Tagödie erfasst?

Petzner: Nein, die Polizei selbst hat nicht gleich gewusst, wie schlimm es ist. Ich sollte nur ins Landeskrankenhaus kommen. Dort hat man mir aber gleich gesagt, wie es steht, und mich zu ihm vorgelassen. Es war schrecklich für mich, ihn so daliegen zu sehen. Schwer zu ertragen. Ich bin immer wieder rein- und rausgegangen.

ÖSTERREICH: Sie waren ja mehr als ein enger Mitarbeiter, sie waren ein Freund. Wie haben Sie Jörg Haider kennengelernt?

Petzner: Das war 2002 – für den Jörg eigentlich die Zeit seiner schwersten politischen Krise. Ich war damals noch Student und habe ein Interview mit ihm gemacht...

ÖSTERREICH:...und Feuer gefangen?

Petzner: Die Chemie zwischen uns hat einfach gepasst. Er war der typische Wassermann – visionär und voll Tatendrang. Ich der ruhigere und bedächtigere Steinbock.

ÖSTERREICH: Sie wurden sein engster Mitarbeiter.

Petzner: Ich wurde sein Pressesprecher, ja. 2005 hat er mich bedrängt, ich soll doch in die Landesregierung kommen. Ich wollte eigentlich erst mein Studium beenden, aber das war dann doch nicht möglich. Ich musste ja rund um die Uhr da sein und er hat mir immer blind vertraut. Ich bin ständig wie ein Stern um seine Sonne gekreist.

Eines ist klar: So einen wie ihn gibt es kein zweites Mal. Erst vor wenigen Wochen hat er zu mir gesagt: ,Du bist mein Lebensmensch' – und das war er auch für mich. Aber ich fühle mich verpflichtet, in seinem Sinne und in seinem Namen weiterzumachen. Unser aller Aufgabe ist es jetzt, diese große Familie, in der er der Vater war, weiterleben zu lassen, und sein politisches Erbe weiterzutragen. Das, was er in Kärnten aufgebaut hat, weiterzubauen.

Foto (c) APA

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