Petzner nannte der Polizei Namen von Banken, die Haiders Tod gewollt haben könnten.
Freitag, Schlag 11.00 Uhr, saß Stefan Petzner, „Lebensmensch“ von Jörg Haider, im Klagenfurter Landesamt für Verfassungsschutz dem Polizisten Egon Waldner gegenüber. Petzner präsentierte seine „Zeugenladung im Ermittlungsverfahren“. Der Bezirksinspektor zückte jenes ÖSTERREICH-Interview, mit dem Petzner für Aufsehen gesorgt hatte:
- „Nichts kann ausgeschlossen werden. Auch kein Attentat“.
- „Haider wollte damals eine Dreierkoalition statt einer Großen Koalition. Er hätte Nägel mit Köpfen gemacht. Das war den mächtigen Großkoalitionären ein Dorn im Auge.“
Verhör dauerte über eine Stunde
Eine Stunde lang stand
Petzner dann Rede und Antwort, warum er daran zweifelt, was die Polizei
ermittelt hat: Dass nämlich Haider am 11. Oktober 2008 kurz nach 1.15 Uhr
mit 1,8 Promille Alkohol im Blut nach einem Besuch im Klagenfurter
Szenelokal Stadtkrämer in seinen VW-Phaeton gestiegen war. Und wenige
Kilometer weiter mit 142 km/h einen tödlichen Unfall gebaut hat.
Banken und Finanzkonzerne
Hauptkomplex der Befragung war, wer
denn laut Petzner aus der „Hochfinanz“ Interesse an Jörg Haiders Tod gehabt
haben könnte. Und offenbar hat Petzner ausgepackt: Er nannte die Namen von
zwei Finanzkonzernen und einem Geldinstitut, über die „Jörg Haider brisante
schriftliche und mündliche Informationen besessen“ habe. Petzner gab sich
überzeugt, dass „Haider vor der Finanzkrise Dokumente hatte, die ihre
Entstehung und ihre Verursacher demaskiert“ hätten. Das, so Petzner laut
Insidern vor der Polizei, sei „schon ein starkes Motiv gewesen, dass Jörg
Haider einfach zu viel wusste“.
Neue Ermittlungen?
Jetzt wird der Verfassungsschutz einen Bericht
über diese Aussage schreiben – dann muss Justizministerin Claudia
Bandion-Ortner entscheiden, ob man Petzners Version so weit glaubt, dass neu
ermittelt wird.