In Kärnten steht die Landtagswahl an. Stefan Petzner überschwemmt mit Medien mit einer Aussendungs-Flut. Er hat zu fast allem seine Meinung.
Stefan Petzner, Protegé des verstorbenen Jörg Haider, ist im Kärntner Wahlkampf äußerst aktiv. Kaum ein Tag vergeht, an dem er nicht zu einem mehr oder weniger wichtigen Thema seine Meinung via Presseaussendung kundtut.
Kritik am ORF
Im Fall des Rechnungshofberichts zum ORF fordert
der BZÖ-Mediensprecher Konsequenzen. Er sieht dem staatlichen ein ähnliches
Schicksal wie der AUA blühen und möchte ihn aus den Fängen der Politik
retten.
Ortstafelfrage
Wenig überraschend äußert sich Petzer auch in der
Ortstafelfrage. Er glaubt, dass SPÖ und ÖVP über diese Hintertür dem BZÖ auf
juristischem Weg eins auswischen möchten. Aber nicht mit ihm: "Mit
dem BZÖ gibt es keine zusätzlichen zweisprachigen Ortstafeln in Kärnten.
Garantiert."
Nichtrauchergesetz
Das neue Nichtrauchergesetz ist dem
Nationalratsabgeordneten ein Dorn im Auge - Vor allem wegen des
Raucherstreits beim Villacher Fasching. Weil nach wie vor unklar ist, ob bei
der Kult-Veranstaltung geraucht werden darf, will Petzner das verpfuschte
Gesetz wegen Unvollziehbarkeit aussetzen.
Fall Zogaj
Dem ÖVP-Chef Kärntens, Stephan Tauschitz, wirft
Petzner wahlkampfbedingtes, hartes Auftreten im Fall Zogaj vor. "Die
Innenministerin (Maria Fekter, Anm.) wird Arigona hinaushauen, und das ist
gut so", saget Tauschitz im Rahmen einer Diskussion. "Völlig
unglaubwürdig" sind diese Aussagen für Stefan Petzner, "Wenn
es aber tatsächlich hart auf hart geht, ist die Kärntner ÖVP die erste
Partei, die weiche Knie bekommt."
Soziale Kälte der ÖVP
Der Bundes-ÖVP attestiert der
Nationalratsabgeordnete eine soziale Kälte: "Steuern zahlen aber
nichts dafür bekommen."
Verlogene SPÖ
Auch bei der SPÖ Kärnten entdeckt Petzner
verlogene Aussagen. Dass es unter einem neuen Landeshauptmann Rohrspatz
keinen Teuerungsausgleich geben würde, sei eine glatte Lüge. Dem
Wahlprogramm der Roten kann er ebenfalls nichts abgewinnen. Es "bietet
nichts anderes als Allgemeinplätze und leere Worthülsen."
Schlechter SPÖ-Wahlkampf
Generell sieht er den Wahlkampf
der SPÖ auf keinem guten Weg. Während sich das BZÖ geschlossen und stark vor
begeisterten Kärntnern präsentierte, habe sich "die
Führungsriege der Kärntner SPÖ in einem Klagenfurter Hotel eingebunkert, um
ihren `Auftakt´ mit großem Sicherheitsabstand zu den Kärntnerinnen und
Kärntnern in Form des World Wide Web zu begehen."
Tipps für Wien
Für die Bundeshauptstadt Wien hat Petzner
aus dem fernen Kärnten einige Tipps für die Asylpolitik. Man solle doch den
Kärntner Weg einschlagen. "...Wo in Folge von Bandenkriegen unter
Asylwerbern und Ausländern ein tschetschenischer Rebell und ein Türke auf
offener Straße regelrecht hingerichtet werden, bestätigt den Sonderweg
Kärntens im Asylbereich. "
Unverständliche Kritik am Jugendstartgeld
Mit Unverständnis
reagierte Petzner auf die Kritik an den 1.000 Euro Jugendstartgeld, das vom
BZÖ angedacht wird. Da es zweckgebunden sei, sei es genau die sinnvolle
Starthilfe, die alle ahnungslosen Kritiker fordern.
Stefan Petzner entwickelt sich im Kärntner Wahlkampf immer mehr zum Lautsprecher des BZÖ. Nichts bleibt unkommentiert oder schlechtgemacht.