Höhere Forderung
Pflege ab Jänner wesentlich teurer
26.11.2007
Kritik am Modell zur 24-Stunden Betreuung von Sozialminister Erwin Buchinger (S) kommt vom Berufsverband der Selbstständigen Pfleger.
Die für Selbstständige vorgesehene Förderung von 225 Euro monatlich sei zu niedrig, erklärte Verbandsvorsitzender Rainer Tanzer am Montag. Um die durch die Legalisierung anfallenden Mehrkosten - im Wesentlichen handelt es sich dabei um die Sozialversicherung - zu decken, seien mindestens 500 Euro notwendig, hieß es. Eine Vermögensgrenze lehnt der Verband generell ab. Begrüßt wird hingegen das Ende der Amnestie kommendes Jahr.
Förderung mit max. 225 Euro
Nach dem Modell des
Sozialministers wird die Betreuung durch Selbstständige vom Bund mit maximal
225 Euro gefördert, unselbstständige Kräfte erhalten 800 Euro pro Monat. In
Hinkunft werden Betreuer nicht nur legalisiert, sie müssen auch
sozialversichert und steuerlich erfasst werden.
Kosten steigen
Aufgrund der Neuregelungen werden die Pflegekosten
für Selbstständiges Pflegepersonal um rund 500 Euro steigen, schätzt der
Pfleger-Verband. Laut dessen Berechnungen müssen Betroffene pro Monat
derzeit zwischen rund 1.700 und 2.100 Euro monatlich für Pflege aufwenden.
Nach der Legalisierung werden die Ausgaben zwischen 2.200 und 2.600 Euro
monatlich liegen. Daher plädieren die Pfleger-Vertreter für die Verdoppelung
des Förderbetrags von den derzeit vorgesehenen 225 Euro auf 500 Euro.
Andernfalls bestehe die Gefahr, dass qualifiziertes Personal abwandert bzw.
Pflege nicht mehr leistbar ist, so ihre Befürchtung.
Für Amnestieverlängerung
Voll auf Buchingers Linie ist
man hingegen beim Thema Amnestieverlängerung. Sollte weiterhin Amnestie
gewährt werden, dann werde das Fördermodell nicht greifen, bestätigten die
Pflegevertreter die Argumentationslinie des Ministers. Derzeit gebe es
40.000 illegale Pfleger, schätzt Tanzer, nach 1.1. 2008 werden 38.000 weiter
illegal verbleiben. Der Verband rät allen EU-Pflegern in Österreich legal zu
werden und ein eigenes Gewerbe anzumelden. Das "Herüberarbeiten " mit
slowakischem Gewerbeschein sei langfristig nicht möglich, da nur mehr
österreichische Gewerbescheine gültig sind, erläuterten die
Pfleger-Vertreter weiter.